Die herrschende Auswertung von ’68 besagt, die damit beabsichtigte “politische” Revolution sei fulminant gescheitert, aber der “kulturelle” Wandel nachhaltig und unübersehbar. Jetzt gibts ein Buch der Historikerin Christina von Hodenberg (OMG, was für ein Name), das mit der steilen These zusammengefasst werden könnnte: ersteres haben die Männer verbockt, das zweite die Frauen geleistet.
Was Frau Hodenberg heute im Essay&Diskurs-Gespräch des DLF ausführte (Dank auch an die Redakteurin Barbara Schäfer, die der Sendereihe spürbar guttut), deckt sich durchaus mit meinen Erinnerungen. Naja, ich war 11. Durch meinen Freund, Gastautor und Adorno-Schüler Dieter Bott habe ich vor noch nicht so langer Zeit Ulrike Heider kennengelernt, und ebenfalls als Gastautorin gewonnen. Wer Heider liest und/oder hört, kann auch Hodenberg besser folgen.
Interessant: wesentliches Forschungsmaterial gewann die Autorin an der Universität Bonn, aus den Beständen der Professor*inn*en-Ehepaars Thomae/Lehr. Lobenswert, wenn mit solch harter Arbeit blinde Flecken unserer herrschenden Erinnerung und Geschichtsschreibung bekämpft werden. #metoo kann heute davon profitieren.
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