Mit dem Versuch des Nicht-drüber-reden hat der DFB für alle sichtbar in der Angelegenheit der Erdogan-Fans in seinen Reihen ein für jede*n wahrnehmbares vielleicht sogar WM-entscheidendes Eigentor geschossen. Doch gerade Menschen, die “was mit Medien” machen, lernen daraus am wenigsten.
Der ARD-Sportkoordinator ist nicht irgendwer, vor allen nicht so kurz vor der WM. Er ist so eine Art Bundestrainer für die Medienseite – er stellt die Mannschaft zusammen, erteilt bestimmte Aufträge, bestimmt Auswechslungen. Er ist unterm Strich in den nächsten 4 Wochen mächtiger als irgendein*e dahergelaufene*r ARD-Intendant*in. Und ist ausführender Chef für den Vertrag, den ARD und ZDF mit der mafiösen Fifa geschlossen, und damit deren Finanzierung gefördert haben – selbstverständlich von unserem Geld. In dem Vertrag verpflichten sie sich auf vielen hundert Seiten, wie sie das Produkt WM, auch ausserhalb des Werbefernsehens, zu präsentieren haben.
Und dieser Vollprofi macht nun förmlich eine Kopie des DFB-Eigentors. Gegen so einen Mini-Gegenspieler wie den freien Medienjournalisten Daniel Bouhs. Sein Papa war mal wer, der ZDF-Sportredakteur Jochen Bouhs war ein anständiger und politisch gebildeter Fußballjournalist, von denen es auf seinem Niveau nur wenige gab und gibt. Daniel macht seriöse, nicht gerade übertrieben systemkritische, medienjournalistische Arbeit. Aus meiner Wahrnehmung könnte er mehr Biss vertragen. Vielleicht bekommt er ihn jetzt, wenn der mächtige Balkausky versucht seine Existenz zu gefährden. Und alle Medien berichten – statt Luft raus: aufgeblasen.
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