Günter Bannas ist in Rente. Wenn er das hier selbst lesen sollte, oder gute Freunde von ihm: bitte, bitte die E-Mail-Adresse schicken. Viele Ihrer alten Bekannten im Rheinland würden sich darüber freuen. Bannas war ein schwerer Verlust für das Rheinland und ist ein schwerer Verlust für Berlin. Für das Hauptstadt-Berlin, das wir von hier aus sehen können, für den Hauptstadtjournalismus, über den Friedrich Nowottny mal witzelte: man spreche wohl auch bald von “Hauptstadttoiletten”. Was den H-Journalismus betrifft war Bannas mit weitem Abstand der Beste. Anders als seine arbeitgebende FAZ war er lebenslang auf weitestmöglicher Distanz von jeder ideologischen Verblendung. Kein Schwätzer, kein Aufschneider, kein sich-selbst-Produzierer, sondern ein guter Zuhörer, der fast alles, jedenfalls sehr viel, verstand von Dingen, die ihm persönlich fremd waren.
Nun gab er der taz sein erstes Rentner-Interview. Ein bisschen traurig, was die Interviewer dabei aus ihm rausholten. In dem Mann ist viel mehr drin. Er könnte eine kleine Geschichte des Journalismus dieser Republik schreiben. Oder eine grosse.
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