Deutsche Fußballelite bestätigt ihre WM-Resultate auch moralisch
Das Schlimmste am besten zuerst, dann kann es nur noch besser werden. Diesen Eindruck vermittelt die Tonlage, mit der die deutsche Fußballelite die neue Saison einläutet. Der angebliche “Fußballer des Jahres 2018” Toni Kroos bildete auch in dieser Hinsicht mit seinen Einlassungen zu seinem einstigen Mannschaftskameraden Mesut Özil die “Spitze”. Ärmlicher kann sich ein Vorbild für Millionen jugendliche Fußballer*innen moralisch und intellektuell nicht präsentieren. Das fällt auch auf die Riesenapparate zurück, die mit der Beratung so eines Weltstars Millionen abkassieren. Im Falle Kroos der gleiche Laden, der jahrelang nicht bemerkt haben will, dass Marco Reus ohne Führerschein fette Autos fuhr. In Spielerbetreuung Nullen, aber im Abgreifen weltmeisterlich; und immer mit den Wüstlingen der sogenannten Zeitung die Köpfe für exklusive Deals zusammenstecken. Billiger gehts nicht. Sie alle sägen an den Ästen, auf denen sie es sich gemütlich gemacht haben.
Wenn wir es sportlich betrachten, sieht nur weniges besser aus. Die Bundesligasaison wird kaum spannender werden als die Letzte. Die Hoffnungen der Kolleg*inn*en der FR, die für Borussia Mönchengladbach Platz 6 erhoffen, halte ich für unrealistisch. Im Angesicht der schon begonnenen Verletzungsserie wäre eine Wiederholung des 9. Platzes realistischerer Optimismus. Erst mal auf 40 Punkte kommen. Dann können wir uns beruhigen und umschauen, wie es um uns rum aussieht.
Der Konzern aus dem süddeutschen Raum wird wie immer Meister. Ob Lucien Favre den BVB wieder auf Platz 2 bringen kann, halte ich angesichts der dort irrlichternden Vereinsführung für ungewiss. Hoffen wir, dass der SC Freiburg, mit dem anständigsten aller Trainer wieder den Klassenerhalt sichert. Schön wäre, wenn am Schluss von unten nicht der HSV, sondern St. Pauli käme. Man wird ja noch träumen dürfen.
In Beliebtheitsumfragen hat unsere Borussia mal wieder den dritten Platz gemacht, keine Überraschung. Dennoch ist es besser, wenn die schleimenden Sportmedien um den Niederrhein weiter weite Bogen machen und sich mit den arrangierten Ehen der Spieler in Süddeutschland und im Ruhrgebiet beschäftigen, damit bei unserer Borussia in Ruhe gearbeitet werden kann. Je weniger Schlagzeilen, umso besser fürs Scouting und die charakterliche Entwicklung junger Spieler in einer Mannschaftssportart.
Lesen Sie ergänzend, was die immer besser werdende Alina Schwermer/taz zur Globalisierung des Business analysiert.
Und siehe da: eine Blase platzte bereits. Eine Rechteagentur machte pleite. Zunächst jammerte nur der Handball, weil seine WM unbemerkt bleiben könnte; aber auch die schweigsame DFL macht Millionenverlust, und muss mehr selbst arbeiten.
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