Heute berichtete “Europa heute” des DLF über 60 Jahre Kinderraub in Spanien. Frauenarzt Eduardo Vela sitzt gerade als Angeklagter vor Gericht. Die Sendezeit scheint zu knapp gewesen zu sein für einen Hinweis, dass diese Verbrechen im faschistischen System der Franco-Diktatur begangen wurden. Journalismus heute.
Welche wirksamen Mittel gibt es gegen Faschismus-Gefahr? Das ist die beherrschende Frage für heutige demokratische Politik. Da stiess ich auf ein Feature des gleichen Senders – seiner Berliner Abteilung DLF Kultur – vom letzten Donnerstag (Autor: Marko Pauli).
Cannabis bewirkt bei uns folgende Wunder:
“ein Wohlwollen, selbst unbekannten Personen entgegengebracht. …
…Der Körper verfügt über ein System, das Cannabinoide, also in Cannabis enthaltene Wirkstoffe, selbst produziert …
… Der Cannabis-Konsum vielleicht als Gegengift zur Realität: Dort der Leistungsgedanke, die Hypereffizienz, das Tempo – im Rausch alle Zeit der Welt. Dort das immer gläserne Leben, hier das Versinken in der eigenen Gedankenwelt. Dort der Leistungsdruck, hier das Lachen darüber. Dort soziale Kälte, hier das Wohlwollen den Menschen gegenüber. Menschliches, das im Alltag kaum erwünscht ist? Spannung, Entspannung; Belastung, Entlastung. …”
Und flupps wäre der Nazi therapiert, oder?
Die Ambivalenz von Cannabis wird im Gegensatz zu meiner Zitatauswahl in diesem DLF-Feature gründlich gewürdigt, also bitte selber lesen. Meine bereicherndste Vorbildung zu diesem Thema war in den 80ern ein Buch von Wolfgang Schivelbusch, Spross der Frankfurter Schule (alte und neue): Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft: Eine Geschichte der Genussmittel. Altes Werk, topaktuell.
Die forensische Psychiaterin Nahlah Saimeh sieht es im FR-Interview nicht so einfach. “Das Böse … gegen das Prinzip des Lebendigen” ist erst mal allen von uns zuzutrauen – obwohl: 90% sind Männer. Und es soll sogar schon ein Gen gefunden worden sein, das sich bereits im Embryo so oder so formen kann. Da ist ein neues Paradies für Eugeniker und Gentechniker, vermutlich mit ähnlich geringem Frauenanteil wie bei Mördern und Nazis, zu befürchten.
Mein Fazit: wichtige sachdienliche Hinweise.
Das Komplizierte daran ist aber: die “Lösung” müsste Politik sein, mit konsistenten langen strategischen Linien. Illusion?
Letzte Kommentare