Quartiersentwicklung rund ums Pantheon
*Wann tut sich was? Eine spannende und einfache Frage des Moderators Wolfgang Zimmer an das Podium, das sich am Sonntagmorgen im Pantheon zusammenfand. Die Beueler SPD hatte eingeladen und Stadtbaurat Helmut Wiesner verwies anfangs entschuldigend auf fehlende Personalkapazitäten in der Stadtverwaltung. Ein Argument, das als Hilferuf an die Politik zu werten ist und unbewusst einen Bezug zur aktuellen Personalgewinnungsaktion der Stadt Bonn hat.
Rainer Pause, der Chef des Pantheons, machte deutlich, dass der Umzug des Pantheons an eine Kooperation mit dem Stadttheater und ein Engagement der Stadt Bonn um das Quartier im Beueler Osten verknüpft war und ist. Für den Theaterintendaten Bernhard Helmich ist das offenbar schwierig, weil die Theaterwerkstätten unter keinen Umständen disponibel seien.
Martin Hennicke, der die Beueler SPD auf dem Podium repräsentierte, verwies auf die 10- bis 15-jahrelangen Spardiktate der Stadtverwaltung. Er appellierte an Helmich, über seinen Schatten zu springen. Dieser warf Hennicke daraufhin “naives Geschwätz” vor, das für ihn populistisch sei, weil es für ein komplexes Thema keine einfachen Antworten gäbe. Dieser unsachliche Vorwurf brachte eine offene Schärfe in die Diskussion, die deutlich zu spüren war.
Zukunftsforscherin Johanna Schäfer skizzierte plakativ mehrere bürgerschaftliche Stadtentwicklungsprojekte, in denen Freiräume eingeräumt werden, in denen engagierte Bürgerinnen und Bürger ihr Umfeld positiv und proaktiv gestalten können. Dieses Potenzial sollte rund ums Pantheon genutzt werden. Martin Hennicke griff ihren Vorschlag auf und erinnerte an das viel beachtete Festival “Save the World”, das rund um die Schauspielhalle Beuel stattfand. “Warum, Herr Helmich, wird so etwas nicht mehr angeboten?”, fragte Hennicke. Bernhard Helmich, der auffallend aggressiv reagierte, verwies darauf, dass es in Beuel keine Spielstätte des Theaters mehr gibt und es eventuell sogar notwendig würde, den Beueler Standort als Interimslösung für das Bad Godesberger Stadttheater zu nutzen.
SPD-Vertreter Martin Hennicke machte klar, dass das Land NRW für solche städtebaulichen Projekte Finanzmittel vorhält, die die Stadt Bonn abrufen könne. Stadtbaurat Helmut Wiesner entgegnete, die geplante Konzepterstellung für das Quartier zwischen dem Beueler Bahnhof und der Siegburger Straße sei in 2019 geplant und danach könne man die Städtebaumittel abrufen.
Die rund einstündige Debatte drohte mehrmals an der Halsstarrigkeit des Städtebaurats und des Theaterintendanten zu scheitern. Rainer Pause und Johanna Schäfer insistierten ständig und mahnten Freiräume und Kooperationen an. Zumal bürokratische Bremsklötze das Quartier rund ums Pantheon im Status Quo regelrecht verhaften. Martin Hennicke schlug daher vor, Johanna Schäfer die Chance einzuräumen, temporäre Freiräume zu gestalten, die eine Initialzündung für ein nachhaltiges Bürgerengagement zum Ziel hätten. Diesem Vorschlag konnte sich Stadtbaurat Helmut Wiesner nicht mehr entziehen.
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