Das DLF-Wochenendjournal erwies sich heute erneut als Königsdisziplin des Radiojournalismus. Thema war die Stadt Chemnitz. Wie steht es in der Stadt, die in diesem Jahr als Bühne benutzt wurde? Ist die Sau durchs Dorf durch? Oder kehrt sie wie die Wildschweine im Ennert oder auf dem Venusberg immer wieder zurück? In der Sendung von Bastian Brandau treten Menschen auf, die ich ohne Pathos als Held*inn*en unserer Demokratie bezeichnen würde. Deutlich wird: die in Sachsen regierende CDU gehört nicht dazu. Es müsste sie in Mark und Bein erschüttern, wenn gegen Ende eine Dame der Jüdischen Gemeinde höflich kritisiert: “Man darf nicht auf dem rechten Auge blind sein. Und muss den Anfängen wehren.”
Horst Seehofer, Hans-Georg Maaßen, Michael Kretschmer, Friedrich Merz, Jens Spahn – wer von denen könnte das von sich behaupten? Und so wird dann am 26.Mai 2019 die Landtagswahl, die sie alle so wuschig macht, auch ausgehen. Wie weit ist das Innenleben dieser einstigen Volkspartei vom draussen schon abgekapselt?
Chemnitz und Sachsen können sich glücklich schätzen, dass es noch Journalisten wie Bastian Brandau gibt. Ein grösserer Dienst konnte ihnen gewiss nicht erwiesen werden. Ungefähr so wird es sich Armin Wolf vorgestellt haben. Danke.
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