Eine negative Schufa-Auskunft kann ganz schön schaden. Dieser in seiner Seriösität vielleicht etwas überschätzte Verein kann Menschen das Leben schwer machen. Das haben jetzt auch Journalisten des Bayerischen Rundfunk und des Spiegel gemerkt.
Guten Morgen Kollegen – dass das so ist, konnte man schon vor drei Jahren in Berliner Zeitungen und in Telepolis lesen. In Telepolis konnte man erfahren, dass ein junger Beamter des Bundeskriminalamtes, nur weil er in Berlin-Kreuzberg wohnte, eine schlechtere Bewertung hatte als beispielsweise ein freiberuflicher Journalist, der im noblen Bonn-Oberkassel wohnt. Der Grund – der jeweilige Wohnbezirk stellt für die Schufa ein wichtiges Kriterium dar. Mehr darüber kann seit 2015 in Telepolis nachgelesen werden.

Zu den Rechercheergebnissen von BR und Spiegel haben sich die Bundestagsabgeordneten der Grünen, Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Tabea Rößner, Sprecherin für Verbraucherpolitik in einer gemeinsamen Presseerklärung geäußert. Darin heißt es: “Die Recherchen von Der Spiegel und dem Bayerischen Rundfunk bestätigen unsere jahrelange Kritik an der Blackbox des Schufa-Kredit-Scoring. Sie sind ein schlechtes Zeugnis für die Schufa und liefern valide Hinweise, dass der sogenannte Schufa-Score und vermutlich auch die Scores vergleichbarer Unternehmen der Kreditwirtschaft offenkundig an schwerwiegenden Mängeln leiden – zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher. Das belegen die jetzt offengelegten, zu geringen, mangelhaften oder gar schlampig geführten Datengrundlagen und Kriterien des Scoring-Verfahrens.

Dass dieses Chaos erst in einem aufwändigen Reverse Engineering von investigativen Medien in Zusammenarbeit mit der Initiative OpenSCHUFA in diesem Ausmaß herauskommt, ist skandalös. Die Schufa konnte im Zusammenspiel mit Regierung und gnadenlos unterfinanzierten Aufsichtsbehörden unter Berufung auf angebliche Geschäftsgeheimnisse die Unzulänglichkeiten ihres Scores 20 Jahre lang unter den Teppich kehren. Das ist ein Trauerspiel und wirft ein schlechtes Licht auf alle Beteiligten, insbesondere die Bundesregierung…”