Wer ist mit ähnlicher Noblesse gegangen? Vor Beendigung des gültigen Arbeitsvertrages? Unter Verzicht auf eine Millionenabfindung? Ich erinnere mich an Jupp Heynckes und Lucien Favre. Heidel hätte es wissen müssen, dass er nur scheitern kann. Hat der Grossschlachter, Massentierhaltungsmultimillionär, Putinfreund und Buddy der sogenannten Zeitung Bild Clemens Tönnies einen verborgenen Charme, mit dem er ihn rumgekriegt hat? Jedenfalls hat er ihn, wie alle vor ihm, erlegt. Ein erfolgreiches Profifussballunternehmen führen geht anders.
S04 entwickelt sich immer mehr zu einer Art “HSV”. Was dort der beratungsresistente Reedermilliardär Kühne ist, das ist in Gelsenkirchen der Gütersloher Schlachter Tönnies. Das Bild der menschlichen Entwicklung reicht bei diesen Herren nur bis zum Feudalismus. Der war hier in Deutschland besonders langlebig (bis 1918) und konnte nur nach einem Weltkrieg demokratisch beseitigt werden. Für nicht wenige gilt das noch heute als “gute alte Zeit” – und in einem deutschen Verein kann sich ein Milliardär das konservieren. Wie gesagt: mit Fußball hat das nichts zu tun. S04 ist jetzt wieder da, wo es war, als ich begann mich für Fußball zu interessieren. Das war in der Bundesligasaison 1964/65. Danach setzte der DFB die Abstiegsregel schnell ausserkraft.
Wie immer wird jetzt auch wieder an Max Eberls Tür gekratzt werden. Aber so dumm, in die gleiche Falle zu laufen, wie Heidel es getan hat, kann er nicht sein. Er hat ja schon höher dotierte Verlockungen dankend abgelehnt. Wer es unter Hoeness und Rummenigge nicht aushalten will, wird kaum Tönnies ertragen. Da wo Eberl ist, ist ausserdem der Klassenerhalt bereits gesichert. Dafür müssen die Blauen noch viele Wochen arbeiten, mit ungewissem Ausgang.
Mit Bild befreundet sein, erweist sich im Profifussball als mörderisch. Aber der Mensch lernt nur aus Erfahrung. Und manche selbst dann nicht. Dank nach Gelsenkirchen, dass ihr diese A….löcher beschäftigt und vom Niederrhein fernhaltet.
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