von zahlreichen Journalistinnen – Vorbemerkung von Martin Böttger
Einem Mann, Frank Pergande/FAZ, ist das erste Porträt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze gelungen, in dem ich sie wiedererkenne. Sie unterschätzen lassen, ist eine bewährt Methode kleinwüchsiger Damen – ihre männlichen Gegenstücke müssen sich immer aggressiv aufblasen, um auf dem Schulhof nicht verhauen zu werden. Frauen wie Svenja lösen das Problem mit Intelligenz.
Alina Schwermer/taz liefert einen sehr informativen Überblick über Frauen-Teamsport, den professionell zu betreiben immer unmöglicher wird – im krassen Gegensatz zu den Jungs. Nur “Sex sells”.
Den wichtigsten Text aber will ich im folgenden dokumentieren. Er ist von zahlreichen Journalistinnen verfasst, die heute gegen ihre vertrackten Arbeitsbedingungen streiken. Diese Textfassung ist der Jungen Welt entnommen. Danke für den Hinweis an Rudolf Schwinn.
Journalistinnenaufruf
»Ein anderer Journalismus ist möglich!«
Aufruf medienschaffender Frauen zum Streik am 8. März
Redakteurinnen und freie Mitarbeiterinnen verschiedener Medien haben vor wenigen Tagen einen Aufruf zum Frauenstreik an diesem 8. März verfasst. Im Wortlaut:
Am 8. März 2019 werden Frauen und Queers (1) weltweit streiken. Die Streikenden setzen sich gegen all die Formen von Unterdrückung und Ausbeutung zur Wehr, die Frauen betreffen: weil sie übermäßig häufig prekär beschäftigt sind – etwa in Teilzeit oder im Niedriglohnbereich; weil sie sexualisierte und körperliche Gewalt und Belästigung erfahren; weil sie von klein auf mit massiv abwertenden Geschlechterbildern konfrontiert sind; weil von Frauen erwartet wird, den Großteil der Hausarbeit, Familienpflege und Kindererziehung unbezahlt zu leisten. Und nicht zuletzt, weil sie sich dagegen wenden, dass einige wenige sich ihre Arbeit aneignen und zugleich patriarchale Machtverhältnisse am Leben halten. Ihre Arbeit ist für den Staat und die Unternehmen unersetzlich: Wenn Frauen und Queers all ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit niederlegen, steht die Welt still!
Wir wollen den Streik unterstützen und daher ebenfalls am 8. März unsere Arbeit niederlegen. Als Medienschaffende haben wir die Möglichkeit, viele Menschen zu erreichen. Wir stehen mit diesem Aufruf für die Forderungen aller streikenden Frauen und Queers am 8. März ein und wollen zudem die bestehenden Ungleichheiten in unserer eigenen Branche sichtbar machen.
(…) Auch wir Journalistinnen sind auf allen Ebenen benachteiligt: als Festangestellte, als freie Mitarbeiterinnen, als Mütter und unbezahlte Hausarbeiterinnen. Im Medienbereich gibt es wie in allen anderen Bereichen strukturellen Sexismus: Er offenbart sich in sexistischen Sprüchen, die Einzelnen von uns signalisieren, dass sie nicht ernst zu nehmen seien, in männerbündischen Netzwerken auch in unserer Branche, der Abwertung unserer Themen, der Geringschätzung unserer Arbeit, niedrigeren Honoraren und Gehältern oder auch darin, wer befördert wird. Auch Belästigung und Gewalt im Arbeitskontext gehören für viele von uns zur »Berufserfahrung«. Hinzu kommt die Arbeitsverdichtung, die Redaktionen und Freie zunehmend in Zeitnot bringt.
Wir bestreiken am 8. März Arbeits- und Geschlechterverhältnisse im Journalismus und fordern ohne Wenn und Aber:
das Ende der Lohndiskriminierung: Abseits von Symbolpolitiken und zahnlosen Tigern wie dem Entgeltgleichheitsgesetz fordern wir umfassende Transparenz bei Gehalts- und Honorarverhandlungen – sowohl für festangestellte in unterschiedlichen Positionen als auch für freiberufliche Journalistinnen.
Gewalt als strukturelles Problem zu behandeln: Laut einer Umfrage von 2015 im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes kennen 60 Prozent der befragten Personalverantwortlichen und Betriebsrät_innen keine Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in ihrem Unternehmen beziehungsweise ihrer Verwaltung; in fast der Hälfte der Betriebe gibt es keine Beschwerdestelle für diese Fälle. Wir fordern von den Gewerkschaften, den Einsatz gegen Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz zum Gegenstand von Tarifverhandlungen machen.
Arbeitszeitverkürzung: Als Frauen tragen Journalistinnen weiterhin die Hauptlast in der Haus- und Fürsorgearbeit. Wir fordern daher Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich.
Durchsetzung der Tarifbindung: Wir fordern eine generelle Tarifbindung für Journalist_innen und damit verbunden ein Ende des Ausspielens von oft noch prekäreren Freien, die als Druckmittel genutzt werden, damit Kolleg_innen Verträge mit schlechteren Konditionen annehmen.
Gute Arbeit auch in Haushalt und Fürsorge: Wir fordern eine öffentliche Infrastruktur mit ausreichenden und hochwertigen Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Horten und Ganztagsschulen, damit Kolleginnen, die Kinder haben und/oder Angehörige versorgen, entlastet werden.
Outsourcing zu beenden: Damit wir als Journalistinnen überhaupt arbeiten können, brauchen Medienhäuser Reinigungspersonal, Kantinenpersonal, Gebäudesicherheit und Menschen am Empfang. Zusteller_innen bringen die gedruckte Zeitung zu den Leser_innen. Beschäftigte in diesen Bereichen werden immer häufiger outgesourct und verdienen besonders wenig. Doch unsere Kämpfe sind nicht begrenzt durch unsere Position in einem Gebäude; wir gehören alle zusammen. Wir fordern die Eingliederung von outgesourctem Personal in die jeweiligen Unternehmen.
feministischen Journalismus: Wir fordern einen Ausbau der Strukturen für guten Journalismus! Das heißt: Schluss mit Geschlechterstereotypen in den Medien und dem Desinteresse gegenüber Problemen, die Frauen betreffen, Schluss mit der inhaltlichen Verflachung. Gegen Ignoranz und Einzelkämpfertum, gegen elitären Journalismus!
Für einen anderen, feministischen Journalismus!
Unsere Arbeitsbedingungen: Lohndiskriminierung, Belästigung und Gewalt
Der Journalistinnenbund fordert Journalistinnen auf, Lohndiskriminierung nicht als »nervig« abzutun, sondern ihre Rechte einzufordern. Und an dieser Stelle endet die Benachteiligung von Frauen in Medienberufen noch lange nicht.
Die Lage von Redakteurinnen
Ein paar wenige Journalistinnen in Leitungsfunktionen sind oft das Feigenblatt der männlich geprägten Redaktionen. Befristete Verträge, konstanter Stress und unbezahlte Überstunden – die Arbeitsbedingungen sind ohnehin mies, doch noch mieser für Frauen, die Kinder haben, einen Großteil der Haushaltsarbeit erledigen müssen und kranke Angehörige zu versorgen haben. Journalistinnen verdienen durchschnittlich 5,6 Prozent weniger als Journalisten – selbst wenn sie die gleiche Berufserfahrung haben und immer Vollzeit arbeiten. Auch innerhalb der Redaktionen ist männliche Dominanz tagtäglich zu spüren – zum Beispiel, wenn es darum geht, wer die Themen setzt, wessen Beitrag einen prominenten Platz erhält oder wer als kompetenter gilt, ein Thema zu kommentieren. Hinzu kommt, dass feministische Themen und Themen, die Frauen betreffen, mitunter so behandelt werden, als ob sie keine Expertise voraussetzten. Doch Feminismus und Genderthemen sind keine Kleinigkeit, die man sich mal eben nebenbei aneignet. Auch diese Themen setzen jahre- und jahrzehntelange Beschäftigung und Erfahrung voraus. Auch hierdurch wird die Arbeit von Frauen und Queers unsichtbar gemacht, ihre Kenntnisse abgewertet.
Die Lage von freien Journalistinnen
Es ist bekannt, dass die soziale Lage freier Journalistinnen schlecht ist, weil auch Medienunternehmen sich bei Honoraren immer weiter gegenseitig unterbieten. Weniger bekannt ist der Gender Pay Gap, also die unterschiedliche Bezahlung nach Geschlecht, unter freiberuflichen Journalistinnen: Rund 35 Prozent der weiblichen Freelancer sind Geringverdienende, bei ihren männlichen Kollegen sind das nur etwa 23 Prozent. Freiberuflichkeit trifft Frauen also härter. Honorare sind außerdem häufig intransparent, was Raum für Diskriminierung lässt. Außerdem werden in vielen Redaktionen bei der Auftragsvergabe Männer bevorzugt.
… und darüber hinaus als Frau
Eine Journalistin in Deutschland verdient durchschnittlich 2.436 Euro netto, ein Journalist 3.151 Euro. Der Unterschied liegt somit bei 22,7 Prozent. Ein Grund: Frauen »setzen aus«, weil sie Menschen versorgen müssen, oder sie arbeiten in Teilzeit. Wenn sie dann wieder voll in den Beruf einsteigen, haben Männer, die ohne Unterbrechung gearbeitet haben, einen Vorsprung. Doch dass Frauen am Ende ihrer Berufslaufbahn als Journalistinnen durchschnittlich 600 Euro weniger verdienen, hat auch damit zu tun, dass sie nicht die gleichen Chancen haben – selbst wenn sie, wie viele es tun, kinderlos bleiben und durchgängig Vollzeit arbeiten.
Ob in der Redaktion oder als Freie: Wir Frauen tragen die Hauptlast nicht nur für Kindererziehung, sondern auch für Hausarbeit und Fürsorge für ältere und kranke Menschen. In heterosexuellen Paarhaushalten, in denen beide Vollzeit berufstätig sind, arbeiten Frauen laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung pro Tag etwa drei Stunden mehr. Da Männer in heterosexuellen Beziehungen immer noch weniger Haus- und Fürsorgearbeit verrichten als Frauen, und dies immer häufiger zu Konflikten führt, wählen finanziell besser gestellte Paare oft den Weg, Haus- und Fürsorgearbeit an migrantische Frauen auszulagern. Durch diesen Kompromiss wird das Konfliktpotenzial von Hausarbeit in Partnerschaften abgemildert. Dass die öffentliche Infrastruktur aus Kindertagesstätten, Horten oder Ganztagsschulen unzureichend ist, verstärkt diesen Trend zur Auslagerung an Migrantinnen, die Tätigkeiten wie Kinderbetreuen, Waschen, Putzen oder Pflegen zu geringen Löhnen und häufig illegal erledigen. Doch Emanzipation für reichere, die mit der Benachteiligung und geringerem Lohn für migrantische Frauen einhergeht, kann nicht das Ziel von Feminismus sein. Die Kämpfe von illegal und prekär Beschäftigten, etwa Haus- und Pflegearbeiterinnen, hängen mit unseren Kämpfen als Journalistinnen zusammen; Erstere ermöglichen unsere journalistische Arbeit oft erst. In diesem Sinne fordern wir: ein bedingungsloses Aufenthaltsrecht für alle Menschen, die in Deutschland leben, sowie bessere Bedingungen auch in diesen Arbeitsbereichen.
Gewerkschaften müssen sich stärker politisch positionieren
Angemessener Lohn ist die Grundlage für guten Journalismus. In letzter Zeit gehen immer mehr Medienhäuser dazu über, die Tarifbindung und vormals vereinbARTE Tarifstandards zu umgehen (eine Liste dieser Verlage findet man etwa bei ver.di). Redakteur_innen werden in eigenständige, nicht tarifgebundene Gesellschaften ausgelagert, Leiharbeit wird außertariflich geregelt und Personen im Volontariat werden nicht mehr direkt beim Verlag oder Medienhaus angestellt. Ver.di wirft zudem dem Bundesverband Druck und Medien vor, durch die Möglichkeit der »OT-Mitgliedschaft« (ohne Tarifbindung) an der Tarifflucht beteiligt zu sein.
Weil Frauen nicht nur von Sexismus betroffen sind, sondern viele von uns auch aufgrund von Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit oder Abwertung aufgrund der sozialen Herkunft Diskriminierung erleben, fordern wir, dass alle Benachteiligungen, die Frauen erleben, ernst genommen werden, und dass Gewerkschaften diese zum Gegenstand von Tarifverhandlungen machen. Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz müssen als allgemeines und strukturelles Problem behandelt werden.
Gegen die geltenden »Standards« und die Strukturen der Branche
Gegen Geschlechterstereotype in den Medien und gegen das Desinteresse an Problemen von Frauen
Wenn über Gewalt gegen Frauen, Strafprozesse wegen sexualisierter Gewalt oder familienrechtliche Fragen berichtet wird, sind sexistische Stereotype omnipräsent. Frauen werden wahlweise dargestellt als stumme Opfer, als intrigante Lügnerinnen oder als rachsüchtige Mütter, die ihren Ex-Ehemännern oder Ex-Partnern die Kinder vorenthalten wollten. Einzelfälle sexualisierter Gewalt werden von antifeministischen rassistischen Kräften instrumentalisiert und medial umfassend begleitet. Medial ignoriert werden dagegen häufig die Erfahrungen von Frauen, die als Reinigungskräfte in Hotels, in der Gastronomie, als Angestellte in Massagesalons oder als Sexarbeiterinnen tätig sind und kaum Schutz vor sexualisierter Gewalt erfahren.
In vielen journalistischen Formaten, etwa im Fernsehen, sind Frauen und Queers extrem unterrepräsentiert. Laut der Studie »#frauenzählen« der Universität Rostock präsentieren etwa 80 Prozent aller non-fiktionalen Unterhaltungsprogramme Männer. Ab Mitte 30 werden Journalistinnen hier quasi aussortiert. Auch auf Bildern sind Frauen und Queers systematisch unterrepräsentiert. Wenn Frauen gezeigt werden, dann oft auf klischeehafte Weise. Die Unterrepräsentanz von Frauen im Zusammenhang mit einer beruflichen Funktion ist ebenso untragbar wie die Ergebnisse des Global Media Monitoring Projects, demzufolge drei von vier Personen, die in den Nachrichten Erwähnung finden, Männer sind. Wir fordern mediale Inhalte und eine Bebilderung, in denen Frauen und Queers der Realität entsprechend divers und differenziert vorkommen.
Dass sich im Journalismus rassistische, sexistische, bürgerliche und weitere Ausschlüsse widerspiegeln, scheint fast schon ein Allgemeinplatz. Gerade aus diesem Grund müssen Redaktionen stärker sensibilisiert werden und kritischer, feministischer, antirassistischer Journalismus gestärkt werden. Wir fordern mehr Ressourcen, um Ausmaß und Folgen sexistischer, rassistischer und sozialchauvinistischer Medienberichterstattung zu analysieren und öffentlich zu machen. Hierfür sind grundlegende Veränderungen in den Redaktionen nötig, auch personelle. Es braucht zudem klare Mechanismen, um mit Konkurrenz- und Dominanzverhalten umzugehen, ebenso wie gewerkschaftlich oder anderweitig abgesicherte Räume, in denen Frauen ihre Forderungen als Lohnarbeitende artikulieren können und Konsequenzen daraus gezogen werden.
Gegen Ignoranz und Einzelkämpfertum
Dieser Punkt richtet sich insbesondere an die Ressortleiter_innen und Chefredakteur_innen: Wenn über feministische Forderungen berichtet wird, konzentrieren sich Journalist_innen oft auf Forderungen nach Repräsentation oder andere Aspekte, die besonders griffig sind – wie die Einführung des 8. März als Feiertag in Berlin. Wir weisen darauf hin, dass feministische Kritik schon immer darin bestand, den männlichen Standard in allen Bereichen der Gesellschaft – ob Ökonomie, Kultur, Politik, Psychologie oder Wissenschaft – aufzudecken, zu hinterfragen und ihm andere, eigene Werte entgegenzusetzen. Für den Journalismus heißt das: Einzelkämpfer_innen, die sich durch Dominanz und männlich dominierte Netzwerke durchsetzen, sind von gestern. Der Fall Relotius sollte gezeigt haben, dass ein Journalismus, der die Genialität von Einzelnen als preiswürdig betrachtet, keine Zukunft hat. Statt also diejenigen zu feiern, die angeblich alleine und unter großem Zeitdruck scheinbar geniale Texte produzieren, sollten eher langfristig angelegte, kollaborative Recherchen, hinter denen tiefgehende Einblicke stehen, Anerkennung erfahren. Das heißt zum Beispiel, solidarische Netzwerke mit feministischem Anspruch verstärkt zu fördern und anderen Journalistinnen gegenüber zu öffnen. Wir kritisieren zudem Auslandsberichterstattung, die zuarbeitenden einheimischen Reporter_innen die Anerkennung verweigert; dies geschieht allzu häufig, etwa indem die Namen dieser Mitautor_innen nicht erwähnt werden oder deren Arbeit nicht vergütet wird.
Gegen elitären Journalismus
Die Inhalte, die Menschen in Deutschland über Medien rezipieren, werden bestimmt von einer kleinen Elite, die hauptsächlich aus Männern besteht, und die häufig dieselben politischen Perspektiven und Ziele teilen. Journalismus wird mehr und mehr zum Elitenjob, den sich nur leisten kann, wer finanzielle Unterstützung durch Eltern, Großeltern, Lebenspartner, den Ehemann oder die Ehefrau erhält.
Gegen die inhaltliche Verflachung des Journalismus und gegen die Monopolisierung
Eine weitere Folge der schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne ist: Qualitätsverlust. Der Journalistinnenbund beobachtet etwa eine »Orientierung am Mainstream und oberflächliche Recherche, Nachrichtenfaktoren, die die Perspektive von Frauen ausblenden, und einseitige Interpretationen von Fakten«. Gleichzeitig leben wir in einer Zeit gesellschaftlicher Polarisierung, der mit kritischer, seriöser und gründlich recherchierter Berichterstattung begegnet werden sollte.
Dafür braucht es Zeit und Geld. Wir fordern ausreichend Ressourcen, um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, insbesondere auch für eine feministische Berichterstattung. Derzeit dominieren einige wenige mächtige Medienhäuser den medialen Diskurs. Unterdessen geht das Zeitungssterben weiter und die Medienkonzentration wächst. Doch Medien sind für Demokratie essenzielle Mittel der Kritik und Kontrolle. Es braucht neue medienpolitische Strategien, um der gefährlichen Monopolisierung etwas entgegenzusetzen: Die Medienförderung darf nicht dem Markt überlassen werden.
Ein anderer, feministischer Journalismus ist möglich! Dafür streiken wir am 8. März 2019!
Unterzeichnerinnen:
Katharina Alexander, ze.tt
Kersten Artus, freie Journalistin
Maayan Z. Ashash, freie Journalistin
Jennifer Beck, Missy Magazine
Cornelia Berger, Geschäftsführerin der der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di
Marion Bergermann, Neues Deutschland
Aktion 100000
Birthe Berghöfer, freie Journalistin, Auslandsreporterin in Schweden
Edna Bonhomme, freie Journalistin
Melina Borčak, freie Journalistin und Filmemacherin, Deutsche Welle-Korrespondentin für Bosnien
Johanna Bröse, re:volt magazine
Maike Brülls, taz
Susanne Brust, Lateinamerika Nachrichten
Teresa Bücker, Edition F Haidy Damm, Neues Deutschland
Mareen Butter, freie Journalistin
Dimitra Dermitzaki, freie Journalistin
Sarah Diehl, freie Autorin und Aktivistin
Inga Dreyer, freie Journalistin
Hannah Eberle, Analyse & Kritik
Astrid Ehrenhauser, freie Journalistin
Helke Ellersiek, freie Journalistin
Lea Fauth, freie Journalistin, Lateinamerika Nachrichten
Vanessa Fischer, Neues Deutschland
Marie Frank, Neues Deutschland
Jana Frielinghaus, Neues Deutschland
Julia Fritzsche, freie Journalistin und Autorin
Sonja Gerth, CIMAC Mexiko
Tina Groll, Zeit Online, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di
Jelena Gučanin, freie Journalistin
Eva Gutensohn, freie Journalistin, SWR, Radio Dreyeckland
Marlene Halser, taz Patricia Hecht, taz
Florence Hervé, freie Journalistin
Mareice Kaiser, ze.tt
Jasmin Kalarickal, taz
Caroline Kassin, Lateinamerika Nachrichten
Mina Khani, freie Journalistin, Bloggerin, 6RANG
Caroline Kim, Lateinamerika Nachrichten
Elsa Koester, Freitag Chris Köver, Netzpolitik und Missy Magazine
Claudia Krieg, Analyse & Kritik
Anja Krüger, taz
Ulrike Kumpe, Neues Deutschland
Seyda Kurt, ze.tt
Juliane Lang, freie Journalistin
Lotte Laloire, Neues Deutschland
Anna Lehmann, taz
Alina Leimbach, Neues Deutschland
Anna Mayrhauser, Missy Magazine
Caren Miesenberger, freie Journalistin
Johanna Montanari, freie Journalistin
Carmela Negrete, freie Journalistin
Samuela Nickel, Neues Deutschland
Laila Oudray, freie Journalistin
Rebecca O›Dwyer, freie Journalistin
Dinah Riese, taz
Eleonora Roldán Mendívil, Lower Class Magazine und freie Journalistin
Mithu Sanyal, freie Journalistin und Autorin
Nadine Schildhauer, freie Journalistin Eva Schmid, freie Layouterin, Jungle World
Nina Scholz, freie Journalistin
Andrea Schöne, freie Journalistin
Beke Schulmann, NDR Info
Hannah Schultes, Analyse & Kritik
Krystyna Schreiber, freie Journalistin
Ines Schwerdtner, Ada Magazin
Katharina Schwirkus, Neues Deutschland
Bahar Sheikh, Analyse & Kritik und Missy Magazine
Leonie Sontheimer, collectext
Margarete Stokowski, freie Journalistin, Spiegel online
Barbara Streidl, freie Journalistin, Bayerischer Rundfunk
Lea Susemichel, an.schläge
Miriam Suter, freie Journalistin, NZZ, WOZ
Ann-Kristin Tlusty, Zeit Online
Mesale Tolu, freie Journalistin
Johanna Treblin, Neues Deutschland
Nelli Tügel, Neues Deutschland
Margarita Tsomou, Missy Magazine, HAU Hebbel am Ufer
Hannah Vögele, freie Journalistin
Sylvia Vogt, Tagesspiegel
Anna-Maria Wagner, Medien- und Diversityexpertin
Ulrike Wagener, Neues Deutschland
Julia Wasenmüller, Lateinamerika Nachrichten
Tanja Wassiljev, Lower Class Magazine
Eva Werner, freie Journalistin
Carolin Wiedemann, freie Journalistin
Claudia Wrobel, freie Journalistin
Hengameh Yaghoobifarah, Missy Magazine
Chandrika Yogarajah, freie Journalistin
Vina Yun, freie Journalistin und Redakteurin
Milan Ziebula, freie Journalistin bei collectext
Maike Zimmermann, Analyse & Kritik
Erica Zingher, freie Journalistin
Lou Zucker, Neues Deutschland und collectext
Wer diesen Aufruf unterzeichnen möchte, meldet sich bitte mit Name und Medium unter: journalistinnenstreik@gmail.com
Anmerkung:
1) Queer kommt aus dem Englischen und beschreibt Dinge, Handlungen oder Personen, die von der heterosexuellen, zweigeschlechtlichen Norm vermeintlich oder tatsächlich abweichen. Ab den 1980er Jahren wurde der Begriff zunehmend zur positiven Selbstbezeichnung, die einige Schwule und Lesben sowie bisexuelle und intergeschlechtliche Menschen und trans-Personen verwenden. Wenn wir von Frauen reden, meinen wir damit selbstverständlich auch trans Frauen. Darüber hinaus sind wir uns bewusst, dass nicht alle Menschen sich selbst als Frau identifizieren, nur weil sie von außen so eingeordnet werden.
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