Lange habe ich geglaubt und gehofft, Kunst und Kultur zählten zu den letzten gesellschaftliche Bereichen, die vom Neoliberalismus noch nicht durchökonomisiert seien. Noch immer halte ich das für einen guten Grund, sie gegen Unternehmensberatungen und politische Funktionalisierung (von Zensur ganz zu schweigen) zu verteidigen.
Gleichzeitig ist aber besonders kritisch zu sehen, dass in wesentlichen Teilen der Kunstproduktion (scheinbar) nicht nur der Kapitalismus, sondern such auch Errungenschaften der bürgerlichen Revolutionen noch nicht angekommen sind. stattdessen noch feudalistische Herrschaftsverhältnisse das Geschehen bestimmen, mit der billigen Ausrede, dass es sich bei ihnen um die “Freiheit” der Kunst handle. Da sind dann die zahlreichen #metoo-Skandale inklusive.
Das ist meine Einleitung zum Hinweis auf die von mir dauerhaft gelobte DLF-Reihe “Essay&Diskurs”, in der sich der Autor Jörg Heiser heute mit der Rolle von Kurator*inn*en beschäftigt, und den aktuellen Stand der von mir dargelegten Widersprüchlichkeiten anschaulich beschreibt.
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