Vorige Woche fragte mich ein Freund, ob ich in Deutschland einen faschistischen Putsch für möglich halte. Mir entfuhr ein spontanes “Nein!”, verbunden mit der Befürchtung “aber es gibt Kräfte, die auf eine Fähigkeit dazu hinarbeiten”. Das bedeutet im Umkehrschluss: aufmerksame Demokrat*inn*en sind in der Lage, das zu verhindern. Wenn sie aufmerksam sind.
Tomasz Konicz/telepolis fasst anlässlich der Mordtat in Neuseeland die deutschen Bemühungen um faschistische Putschtätigkeit zusammen, mit dem Hinweis, dass der mutmassliche Täter am anderen Ende der Welt sie sympathisierend verfolgt hat.
Sacha Lobo/Sp-on gibt einen anderen sachdienlichen Hinweis. Die Faschist*inn*en von heute adaptieren die Klimadebatte. Sie passt zu ihren Endzeitfantasien, aus denen sie die Notwendigkeit einer Entscheidungsschlacht ableiten. Das erfordert von demokratischen Klimaschützer*inn*en eine gründliche rhetorische, argumentative und Haltungs-Hygiene. Es ist nicht leicht, aber es geht. Der Weltuntergang ist sehr wohl aufzuhalten, und es lohnt sich dafür zu leben und zu arbeiten.
Boris Rosenkranz/uebermedien zeigt den unoassenden “Journalismus”, den die Springermedien dazu pflegen; leider bin ich dann beim Lesen gegen die Paywall gelaufen. uebermedien.de entfernt sie in der Regel nach einer Woche. Wenn Sie es sich leisten können und wollen: die Kolleg*inn*en leisten gute Arbeit.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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