The Meaning Of Life (dt.: “Der Sinn des Lebens”) war noch vor Das Leben des Brian der philosophisch reichste (und heute noch aktuelle!) Film der legendären Monty Pythons. Damals, als Satire noch einen Sinn hatte, und von der Wirklichkeit nicht überwältigt wurde. In diesem Film gibt es eine Szene, die alle Fans als “Noch ein Pfefferminzplätzchen?” kennen, während der ich meiner Damenbegleitung im Kino immer geraten habe, sich ein paar Sekunden die Augen zuzuhalten. Das ist jetzt dem Starkoch Jamie Oliver passiert, ökonomisch.
Ich habe nie von ihm gegessen, es fehlte mir an Gelegenheit. Darum kann ich seine Kochkünste nicht beurteilen. Ich habe aber einige seiner TV-Shows gesehen und wusste sofort, trotz geringfügiger Sprachbarriere, dass er eine Medienmarketingmaschine ist. Mglw. war das sein Verhängnis. Erfolg kann eine Droge sein, unter deren Einfluss das Handwerk der Kochkunst notgedrungen zu leiden beginnen kann, meistens.
Was folgt daraus für uns Schmecklecker? Gehen Sie nicht in Lokale, die kürzlich von einflussreichen Medien gefeiert wurden. Ist sowieso voll. Gehen Sie nur in Franscheisslokale, wenn Sie zu hungrig sind, und nichts anderes auf hat. Bevorzugen Sie Gasthäuser, in denen Sie zumindest einzelne Personen (im Service, am Tresen, in der Küche) so gut kennen, dass Sie ihnen persönlich vertrauen. Geben Sie denen ausdauernd ein Gefühl, wenn es gut war, oder auch, wenn was nicht gefiel. Nicht im Stil einer Gesundheits- oder Verbraucher*innen*polizei, sondern so, wie wir unter Freund*inn*en sprechen. Ich garantiere, auf lange Sicht werden Sie an solchen Orten glücklich.
Sollte das Lokal so gross und erfolgreich werden, dass sie keine solche Bezugsperson mehr finden, also wie bei Mr. Oliver, dann wechseln Sie das Lokal. Es braucht Sie nicht mehr. Für einen einzelnen Gast ist dann alles zu gross. Auch die Schulden.
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