Ein Lesefehler. Mit meiner starken Sehbehinderung, und in gewohnt kurzatmiger digitaler Leseweise, geriet mir ein Artikel des SZ-Redakteurs Michael Bauchmüller in den Blick, einer der Klügsten in deren neoliberal geleitetem Wirtschaftsressort. Ich las folgende Überschrift plus Teaser-Text: “Eine Klimapolitik, die alle verschont, verdient diesen Namen nicht – Union und SPD unterliegen der Illusion, sie könnten den Klimaschutz so organisieren, dass er keinem wehtut. Dann sollten sie sich schnell verabschieden.” Richtig – das würde ein SZ-Redakteur niemals schreiben. Einen Buchstaben entfernen und zwei andere an der gleichen Stelle einfügen. Finden Sie den Fehler?
Es geht ums Überleben, für SPD und CDU sowieso. Unsere Demokratie wird sie – hoffentlich! – überdauern. Was dafür beachtet werden muss, darüber diskutierte im fernen Berlin eine Konferenz unter dem Titel Future Affairs. Stefan Krempl/heise-online berichtet darüber. Für mich ein Anlass, meine Maas-Kritik zu mässigen. Wenn sein Haus versucht, die re:publica-Netzwerke und ihre Kompetenz näher an sich heranzuziehen, ist das definitiv klug. Die re:publica wird sich umgekehrt um ihre Widerständigkeit und Kritikfähigkeit kümmern müssen. Das bleibt bei dieser Bundesregierung gewisss erfolgversprechend.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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