Der Mathematiker Dr. Raj Spielmann schloss heute bei telepolis eine fünfteilige Serie “AIDS im nachkolonialen Afrika – Auftakt zur Epidemie” (dieser Link führt zum Schlussteil, wo Sie Links zu den vier Teilen zuvor finden) ab. Sein Fazit: “Zur Erschaffung einer globalen Bedrohung wie AIDS bedarf es keiner Geheimlabors oder Verschwörungen. Gewöhnlicher Raubtierkapitalismus mit der unvermeidlichen Portion Dummheit reichen aus.” Seine Darlegungen erscheinen mir schlüssig, und machen das Geschehene nicht weniger verbrecherisch. Wie viele andere Krankheiten auch führte Aids zu einer sozialen Auslese, mit mannigfachen “Kollateralschäden” (und -nutzen!), die bei Herrschenden der Vergangenheit und Gegenwart nicht wirklich unerwünscht waren und sind.
Tom Strohschneider/oxiblog erinnert an Meinungsumfragen unter diesen seltsamen, unbekannten “Westdeutschen” aus der Vorwendezeit 1989. Die referierten Ergebnisse vermitteln ein weiteres Mal ein Zeitschleifengefühl. Die Wende, das Einverleiben der DDR, hatte für den seinerzeit wackelnden CDU-Bundeskanzler Kohl die Funktion der Stabilisierung. Wer konnte damals ahnen, dass es, nicht bei ihm persönlich aber politisch, so lange dauert?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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