Es gibt wohl nur wenige Lobbys in Europa, die ähnlich erfolgreich waren, wie die, die Fußballplätze mit Kunstrasen auslegt. Schon zu Sepp Blatters Zeiten war es ihr gelungen, mit der Mafia-Grossorganisation Fifa ein für diese kriminellen Vereinigungen branchentypisches Win-Win-Modell zu konstruieren. Bluten müssen dafür hierzulande – wer sind die Enteigner? – die öffentlichen Kassen der Kommunen. Sie und die Sportvereine wurden in einen Wettbewerb gezwungen: wer keinen Kunstrasen hat, bekommt auch keinen Nachwuchs mehr. Hat super geklappt.
Der SV Beuel 06 kickt z.B. jetzt in der Kreisliga A immer auf seinem Kunstrasen-Nebenplatz, statt im schönsten Stadion der Stadt (Naturrasen). Darum gehe ich als Zuschauer nicht mehr hin – kein Schatten, und keine erhöhte Blickposition aufs Spielfeld.
Jetzt, wo die Auslegeware überall verkauft ist, kommen nur ein paar ganz blöde Nebensachen raus. Z.B., dass wir den Kunstrasen bald auf dem Teller haben, mit dem frischen Fischfilet, wie lecker! Tja, dumm gelaufen, aber der Profit ist gemacht.
Benjamin Hoff
Benjamin Hoff, ehemaliger Jungdemokraten-Chef, kümmert sich darum, dass die Rot-Grün-Rote Koalition in Bremen zustande kommt, nachdem er schon in Thüringen daran mitgebaut hat. Wie ein Berliner Reisekader. Wenns für die gute Sache ist, bin ich dafür. Er kommt aus einer guten politischen Schule.
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