Es ist wie ein erfolgreiches “Tor des Monats” für Wissenschaftler*innen. Eine Studie von der ETH Zürich hat gerechnet, dass eine weltweite Aufforstung von Bäumen in der Grösse der USA global ausreichnen könne, um das Weltklima, soweit des den CO2-Ausstoss betrifft, unter Kontrolle zu bekommen. Damit wir Deutschen uns darunter was vorstellen können, habe ich mal kurz kopfgerechnet: das entspricht knapp 4.000 Saarländern (1 Saarland = 360.000 Fußballfelder). Die Damen und Herren haben gerechnet, sie sind keine Sozial- oder Politikwissenschaftler. Sie wissen also nicht, wie das praktisch durchsetzbar ist.
Rechnerisch bräuchten sie nur Donald Trump überzeugen – und fertig. Ich unterstelle: das würde selbst klimatisch nicht funktionieren, wenn die neuen Bäume alle an einer einzigen Stelle konzentriert sind. Aber ich gebe zu: dazu fehlt mir die Expertise.
Die Meldung scheint jedenfalls ein weltweiter Medienburner zu sein. Und besser sowas, als irgendein reaktionärer Scheiss. Die Studie der Zürcher Wissenschaftler*innen ist leider online nicht öffentlich zugänglich, sondern nur im Wissenschaftsmagazin “Science” hinter einer sehr hohen Paywall. Immerhin gibts eine Pressemeldung der ETH Zürich hier im Original mit konstruktiven Hinweisen und Links kostenlos.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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