In den USA läuft die nächste Runde der TV-Debatten unter den Präsidentschaftsbewerber*innen der oppositionellen Demokraten. In den Umfragen, Debatten und dies begleitender Berichterstattung zeichnet sich langsam ein klareres Bild ab.
Der in den Umfragen führende Joe Biden, Obamas damaliger Vizepräsident, ist der klare Favorit des Parteiestablishments. Entschieden klarer als zuvor Hillary Clinton, die immerhin mehr Wähler*innen*stimmen hatte, würde er als geborener Verlierer (weisser, alter Mann), dem eine Orientierung auf eine radikale Alterative zuwider ist, Donald Trump den Weg in seine zweite Amtszeit ebnen.
Demgegenüber stehen eine nicht mehr ganz junge Frau (mit indigenen Vorfahren) und ein alter, zorniger weisser Mann, die klare Alternativkonzepte präsentieren. Insbesondere Mrs. Warren hat damit in der Öffentlichkeit für bemerkenswertes Aufsehen gesorgt; von Bernie Sanders war das schon aus dem letzten Wahlkampf bekannt und populär.
Die Berichte vom 1. Teil der zweiten TV-Runde (u.a. hier die FR, hier Frauke Steffens/FAZ) deuten darauf hin, dass Warren und Sanders klug genug sind, sich nicht gegenseitig zu bekämpfen. Das lässt mich aufatmen. Dann könnte ihre Klugheit auch so weit reichen, dass sie vielleicht als Gespann mit Biden konkurrieren, und ihn so in den Vorwahlen schlagen können. Wenn sie noch Kamala Harris dazugewinnen (= jüngere!, Schwarze!; The Intercept wirft ihr Spenden von Big Pharma vor, das spräche dagegen), die als Biden-Gegnerin Profil gewonnen hat, stünde einem gemeinsamen Sieg nichts mehr im Wege. Dann hätte auch Trumps Glöcklein geschlagen, und er könnte seinen gerechten Strafen zugeführt werden.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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