Fussgänger*innen stören den Stadtwerkebetrieb
Politiker kommen und gehen – die Verwaltung bleibt bestehen. Wenn sie in der Bonner Stadtverwaltung den Eindruck gewinnen, dass wieder genügend Doofe die Ratsgremien bevölkern, holen sie ihre ältesten und verschimmeltsten Kamellen wieder aus den Schubladen, statt sich Gedanken über die Gegenwart, von der Zukunft ganz zu schweigen, zu machen. Jetzt ist also wieder der Fussgängerüberweg am Adenauerplatz dran. Ich weiss nicht, wann zum letzten Mal einer der Autoren dieser vermaledeiten Vorlage vor Ort war.
Ich passiere diesen Platz täglich, als Fussgänger, Radfahrer, und nicht zuletzt: Stadtwerkekunde. Darum möchte ich den Damen und Herren in der SWB-Denkfabrik hiermit mitteilen: das Problem an diesem Platz, sowohl bei der Passage, als auch beim Versuch zu atmen sind: die Autos! Die Ampelschaltungen an diesem Platz sind so programmiert, dass diese Luftverschmutzer und Lärmproduzenten grundsätzlich immer Vorfahrt haben, auch und insbsondere vor Bahnen mit Abbiegeabsichten. Die fragliche Fussgängerampel ist als “Bettelampel” geschaltet, d.h. sie funktioniert nur auf Knopfdruck. Ich weiss, es wird von Ihnen in den Ratsgremien seit Jahrzehnten wirkungsvoll gepredigt, dass die Ampelschaltungen stadtweit programmiert sind. Wollte jemand an einzelnen Stellen ÖPNV-Vorrang programmieren, hätte das unübersehbare Folgen auf das gesamte Stadtgebiet. Anders gesagt: die Wut von Autofahrer*inne*n würde sich bei der nächsten Kommunalwahl unberechenbar über die ängstlichen Kommunalpolitiker*innen ergiessen, wenn sie die Ampelingenieure wider besseres “Fachwissen” zu sowas zwingen.
Ein weites Feld für eine zukünftige Oberbürgermeisterin. Sie wird von uns gewählt, und hat Weisungsbefugnis, sogar für Ingenieure.
Vor einer Falle sei sie aber direkt gewarnt: mir ist zu Ohren gekommen, dass in ihrer Partei, vor lauter Klimabesoffenheit, einige Doofe (s.o.) wieder auf die Idee gekommen sind, Kamel Bsissa, dem El-Horizonte-Wirt einen Baum auf seine existenzsichernde Aussengastronomiefläche zu stellen. Eine ähnliche Geschichte, wie die oben beschriebene. In dem verkehrsberuhigten Durchstich zwischen Adenauerplatz und Friedrich-Breuer-Strasse gäbe es in der Tat Raum und sogar Bedarf für schattenspendende Bäume. Wenn Verwaltungshäuptlinge ihren dicken Kopf gegen widerspenstige (und auch noch schwarze) Untertanen durchsetzen wollen, setzen sie dann ihr Wissen über “Versorgungsleitungen”, wo leider, leider keine Alternativen zu ihrer Weisheit möglich sind. Worum sich klimaschützende Grüne in Beuel allerdings tatsächlich kümmern könnten, sind die zwei Dutzend verwaisten Baumscheiben, die ich allein in meiner fussläufigen Beueler Umgebung seit Jahren “persönlich” kenne. Wenn die alle besetzt sind, können sie es gerne wieder versuchen, einen schwarzen Schwerarbeiter tunesischer Herkunft zu schikanieren.
Letzte Kommentare