Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Fussgänger

Wieder mal: Kennedybrücke

Der General-Anzeiger (Paywall) hat zusammen mit dem Polizeipräsidenten (PP) mal wieder das Fass Kennedybrücke aufgemacht. Der PP sieht “Unfallschwerpunkte”: von 2019-22 vier Fälle an der Einmündung Hermannstrasse, acht Fälle mit Fahrradbeteiligung an der Prof. Neu-Allee. Manche werden sich wundern, dass es nicht mehr war. Seinerzeit beim letzten Umbau 2007-10 habe ich mich als Radfahrer auch geärgert, dass ich so viel bremsen musste. Das allerdings, wurde mir erklärt, war Absicht. Weiterlesen

Fussgänger und der Schnee

Der erste Schnee ist in Beuel. Dafür bin ich nicht ins Rheinland gezogen. Ich kann darauf verzichten. Das liegt an meinen Verkehrsmitteln: 1. zu Fuss, 2. Fahrrad, 3. ÖPNV. In vielen Jahrzehnten mit Wintern wurde ich daran gewöhnt, dass immer nur die Wege für Autos vom Schnee geräumt wurden. Irgendwann kam dann keiner mehr. Jetzt aber doch. Kleinigkeiten haben sich gebessert. Aber es ginge noch besser. Weiterlesen

Suffizienz statt Wachstum

Warum uns freiwilliger Verzicht so schwerfällt – Wir verbrauchen zu viele Ressourcen, das ist seit Jahrzehnten klar. Die grüne Lifestyle-Ökonomie wird uns nicht retten. Echte Änderungen müssen her.

Vor etwa 50 Jahren erschien ein Buch, das schnell zum Bestseller avancierte: „Small is beautiful“. Klein ist schön. Darin kritisiert der Wirtschaftswissenschaftler Ernst Friedrich Schumacher die Vergötterung des Gigantismus und entwirft das Modell einer buddhistischen Ökonomie. Unendliches Wachstum mit endlichen Ressourcen, das könne auf Dauer nicht funktionieren, schreibt Schumacher. Stattdessen plädiert er für eine Philosophie der Genügsamkeit; Konsum sei kein Selbstzweck, echter Wohlstand nicht am Kontostand ablesbar.

Das klingt plausibel. Nun verhält es sich jedoch so, dass wohl die wenigsten Menschen freiwilligen Verzicht üben. Auch in der Vergangenheit sind bescheidene Lebensweisen zumeist durch die Umstände, d. h. durch die Knappheit der Güter, erzwungen worden. Weiterlesen

Unkreativ

Bezirksvertretung Beuel stritt sich – bis 18.30 h zivilisiert
Dann bin ich gegangen. Ich hatte keine Lust mehr auf die Atemschutzmaske. Es gab eine wichtige Debatte über diese Beschlussvorlage der Stadtverwaltung zu den Engstellen auf der St. Augustiner Strasse. In der Bezirksvertretung sprach sich die Mehrheit für die Variante 3 aus, die rechte Opposition für Variante 1. Die Koalition aus Grünen, SPD und Linken stimmte für Variante 3, um damit mehr Sicherheit für den Radverkehr zu bekommen. Eine Schwachsinnsidee der FDP von 1975 brachte mich auf einen ganz anderen Gedanken. Weiterlesen

Eingebettete Kriegsbilder

Und: “Schlagzeuger der Herzen” / Fahrradautobahn-Crashs
Glotzen Sie Bundestagsdebatten? Ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Bevor ich mich 1973 politisch organisierte, haben sie mich gefesselt. Reden von Willy Brandt und Walter Scheel erschienen sogar auf Schallplatte. Es wurde TV geguckt, wie heute bei Fussballspielen. Und an Wahlen teilgenommen: über 90%. Heute dagegen würde ich das nicht mehr aushalten. Der Fremdscham würde mich krankmachen. Darum will ich Michael Maier/Berliner Zeitung hier und heute mal besonders danken: für diesen Wutausbruch. Weiterlesen

Fahrradklima Bonn: 4-

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat heute die Ergebnisse seines regelmässigen Fahrradklimatests veröffentlicht. Über 200.000 Menschen haben daran teilgenommen, über 2.000 aus Bonn. Brav wird gemeldet, das sei “keine repräsentative” Befragung. Nein, sie ist besser. Geantwortet hat ein überdurchschnittlich kompetenter Ausschnitt der Bevölkerung: die Minderheit, die was vom Fahrradfahren versteht, weil sie es, anders als die (Noch-)Mehrheit, nicht nur aus der Windschutzscheibenperspektive kennt. Weiterlesen

Verkehrschaos am Bröltalbahnweg

Der Bröltalbahnweg entwickelt sich zunehmend zu einem Radschnellweg. Nur dass er – für die Räder bedauerlicherweise – auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen (ausser Autos) zugelassen ist. Er ist insofern der “lebende” Beweis, dass auch in einer autofreien Zukunft das Recht des Stärkeren weiter regiert – es sei denn, es gibt eine grundlegend andere Verkehrspolitik und Kultur im öffentlichen Raum. Zukunftsmusik, ich weiss.
Die Gegenwart geht so. Weiterlesen

Verkehrswende

Entschiedene Investitionspolitik für den Umweltverbund / Wundersame Bahn LIII
von Fridays for Future, BUND, ver.di, VCD, attac, BUNDjugend, Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Naturfreunde Deutschland

Wir treten ein für eine konsequente Verkehrswende, mit der wir Klimaschutz und saubere Luft, weniger Lärm, weniger Staus, mehr Sicherheit im Straßenverkehr und Lebensqualität erreichen. Menschen sollen nachhaltig, bezahlbar, schnell und komfortabel mobil sein können, sei es in der Stadt oder auf dem Land, sei es mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß.Wir fordern ein langfristiges Konjunktur-und Investitionspaket, das die Bedürfnisse der Menschen und nicht den Autoverkehr zum Mittelpunkt macht. Weiterlesen

Das Pferd ist erschöpft

Sackgasse Individual-Mobilität – besonders deutsch?
Die so denken, erkennen Sie daran, dass sie die zur organisierten Kriminalität konvertierte deutsche Autoindustrie als “Schlüssel-” oder “Leitindustrie” bewerten. Da ist die technologische, klimapolitische und soziale Sackgasse schon inklusive. Dennis Scherer/GA beschrieb dieser Tage die Konflikte zwischen Fussgänger*inne*n und Radfahrer*inne*n. Ähnliches lässt sich jederzeit in Beuel beobachten, Weiterlesen

Wie dumm sind die Treckerdeppen?

weiter unten: Berliner Verleger*innen*ehrgeiz / Flanieren wird lebensgefährlich
Roland Appel und ich hatten uns hier schon über die Bonner Trecker-Demo mokiert. Ahnungslose Städter*innen rätselten in der Kassenschlange, was die wollen: “Ich glaub’ die wollen billigeres Glyphosat.” Susanne Aigner/telepolis erklärt es uns, und betreibt das schon recht kontinuierlich als ihr journalistisches Geschäft. Nach Lektüre ihrer Darstellung bleibt bei mir dennoch der Gedanke hängen: wenn nicht die demonstrierenden Treckerfahrer selbst die Deppen sind, dann sind es doch mindestens die Städterdeppen, die bei ihnen Honorare für Kommunikationsberatung abziehen. Weiterlesen

Stadtplanung aufwachen!

Es werden noch mehr Autos über uns herfallen
Die Autoindustrie mit der Geschwindigkeit gesellschaftlicher und technischer Veränderungen vertraut zu machen, können wir wohl wegen Aussichtslosigkeit aufgeben. Mir persönlich, ich besitze seit 1978 kein Auto mehr, ist es auch ziemlich egal. Nicht egal ist mir jedoch, wie meine Nahumgebung, meine Stadt und mein Stadtteil, gestaltet wird. Darüber gibt es sich schon genug Sorgen zu machen.
In Beuel soll eine Fussgängerampel abgeschafft werden. Eine Friedhofsmauer soll weg und mehrere Häuser, damit der Autoverkehr “besser” durch Beuel hindurchfliesst, Weiterlesen

Im Stadthaus hören sie den Schuss nicht

Fussgänger*innen stören den Stadtwerkebetrieb
Politiker kommen und gehen – die Verwaltung bleibt bestehen. Wenn sie in der Bonner Stadtverwaltung den Eindruck gewinnen, dass wieder genügend Doofe die Ratsgremien bevölkern, holen sie ihre ältesten und verschimmeltsten Kamellen wieder aus den Schubladen, statt sich Gedanken über die Gegenwart, von der Zukunft ganz zu schweigen, zu machen. Jetzt ist also wieder der Fussgängerüberweg am Adenauerplatz dran. Ich weiss nicht, wann zum letzten Mal einer der Autoren dieser vermaledeiten Vorlage vor Ort war.
Ich passiere diesen Platz täglich, als Fussgänger, Radfahrer, und nicht zuletzt: Stadtwerkekunde. Weiterlesen

Bonner Baustellen

Es ist eindeutig Sommerloch. Wie ein Glockenschlag wird das alljährlich bekannt dadurch, dass in den Lokalzeitungen die Rüpel-Radler wieder in den Schlagzeilen sind. Sie landen dort nicht durch konkretes Verhalten oder Ereignisse, sondern: weil Sommerloch ist. Ja, es gibt sie. Genauso, wie seit Jahrhunderten die Möglichkeiten der City-Durchquerung für Fahrräder unzureichend sind. Statt eine konsequente Verkehrspolitik zu machen, hetzt die Bonner Kommunalpolitik seit Jahrzehnten die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen, Fussgänger*innen und Radfahrer*innen aufeinander, so wie sie es z.B. auch mit der Sport- und der Kulturlobby macht, um anschliessend zu sagen: siehste – ohne mich würdet Ihr doch nur übereinander herfallen.

Ja, die City, und ebenso die Stadtteilzentren, sind gefährdet. Die Gefahr geht von den digitalkapitalistischen Plattformen, Logistikkonzernen und vom kapitalgetriebenen Immobilienmarkt aus. Das Plattmachen des Bonner Solarworld-Konzerns mit mehreren hundert hochqualifizierten Arbeitsplätzen in Bonn ist eine Ausnahme. Das war auch nicht der böse Dumping-Chinese. Es war die CDU/FDP-Bundesregierung 2005-09, die einen Bürgerkrieg gegen die gesamte deutsche Solarbranche entfesselte. Und jetzt endgültig gewonnen hat; selbst Investorenkapital aus Katar konnte es nicht mehr retten. Damit ist die globale chinesische Marktführerschaft auf Jahrzehnte gesichert. Die Parteispenden von Frank Asbeck waren alle vergeblich.

Zurück zur City. Inhabergeführter Einzelhandel und ebensolche Gastronomie sind zu den heutigen Immobilienpreisen nicht mehr möglich. Weiterlesen

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