Die Verhandlungen zwischen Trumps USA und China über ihre Handelsbeziehungen laufen hierzulande unter “ferner liefen”, irgendwas mit Wirtschaft. Das ist falsch. Im Kern geht es um die Aufteilung der Welt. Werden die diversen Machtsphären kooperieren, mehr oder weniger fair, oder gehen sie in Konfrontation, die jederzeit die Gefahr einer Zuspitzung zum III. Weltkrieg zur Folge haben kann? Wie positioniert sich der Rest der Welt in dieser Polarisierung? Der ist darüber fundamental zerstritten: auch die EU, die Bundesregierung, die Parteien – überall quer durch. Handlungsfähigkeit ist was Anderes.
Der aktuelle deutsche Blick auf Hongkong, hier schon erwähnt, ist medial einseitig geprägt, abwägende Positionen kommen kaum vor. Aber das führt zu einer weiteren Demontage deutscher Medien, ist in erster Linie deren Problem, und mit diesem Mediensystem kaum lösbar.
Eine gute Darstellung der strategischen Zwickmühle fand ich bei Johannes Simon/Jungle World (danke, mal was Wichtiges ohne Paywall).
Die Betrachtung anderer Weltregionen ist längst gezeichnet von der Bipolarität USA-China und der indifferenten, je gespaltenen Positionierung der EU und Deutschlands: von der Afrika-Politik (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv) bis zum der Bundesregierung gegenüber widerspenstig agierenden Osteuropa. In allen Fällen überlappen sich Ideologien, strategische Beeinflussungen von aussen, Bevormundungs-Ambitionen und -Widerstand, und im Kern immer wieder Kritik an der deutsch-ökonomischen Dominanz.
Donald Trump und Xi Jinping werden amüsiert sein.
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