Wundersame Bahn XLVII
Viele wissen es nicht: was den Betrieb von Deutscher Bahn und öffentlichen Personennahverkehr wirklich am meisten stört, das sind die Fahrgäste. Doch dagegen gibt es jetzt endlich Widerstand. Die Unternehmensführungen der Verkehrsgesellschaften sind noch zu Solidarität in der Lage: gemeinsam gegen noch mehr Fahrgäste! Wer das fordere, “versteht nichts vom System”. Wie ist dieses wertvolle Ziel zu erreichen? Die Mänätscher haben da eine Idee: es gibt doch die Preisschraube! Der VRS ist da besonders vorbildlich: 3 Euro für eine innerstädtische Fahrt, über 8 für eine Fahrt in die Nachbarstadt Köln. Und die hatte noch eine besonders gute Pointe gegen zusätzliche Fahrgäste: sie (ihre KVB) kaufte Fahrkartenautomaten, die kein Papiergeld annehmen.
Zusätzlich jammern diese Klagemänner über die Unfähigkeit ihrer Lieferanten. Die DB lässt eine ganze IC-Generation zurückgehen, fährt nicht. Oder erst nach einer Stunde hochfahren, wie damals bei den Dampfloks. Strassenbahnen werden bestellt, dauert aber ein paar Jahre sie zu bauen. Der europäische staatsmonopolistische Kapitalismus hat zu einer Unternehmenskonzentration geführt, die “Märkte” zu nennen ein besonders mieser Scherz ist. Monopole. Als die Strassenbahnen noch aus Düsseldorf und Uerdingen kamen, waren nicht nur die Liefer- sondern auch die Kommunikationswge der Ingenieure kürzer. Was die in den 60er- und 70er Jahren bauten, ist heute nach fahrtüchtig – nur leider nicht barrierefrei. Digitalwirtschaft heisst, dass es die Fehler immer schon direkt ab Werk gibt, getestet wird am Kunden. Fortschritt?
Zum Fahrgästeabschrecken noch ein Tipp an die Verkehrsgesellschaften: klären Sie die Leute doch einfach darüber auf, wie sie sich Viren, alte und neue, am besten – und viel billiger als im Flugzeug – einfangen: neben Kindergärten und vollen Klassenzimmern, am besten in Bahn und Bus!
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