Ja, der neoliberale Kapitalismus hat es schon schwer. In der Spekulationskrise der Banken, die diese durch windige Immobilienkredite und vergifteten Handel damals selbst verursacht hatten – Sie erinnern sich vielleicht noch an 2008/2009 – da mussten die Staaten für die Banken mit 750 Milliarden allein in Europa bürgen – und anschließend wieder ankurbeln und dann ganz viel sparen. Die Ergebnisse der “schwarzen Null” kann man übrigens gerade als Ruinen etwa der Leverkuserner Autobahnbrücke und fast aller Schulgebäude und Universitäten bewundern. Kaum waren die notleidenden Banken gerettet, da zeigt sich in der Corona-Krise eine zweite Branche, die meint, dringend gerettet werden zu müssen: Die privaten Krankenhäuser.
Heutzutage sind dies profitorientierter Konzerne. Die “Schön Kliniken”, Lubinus-, Paracelsus- und Asklepios Kliniken. Erstere und letztere haben ihre Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit geschickt, die anderen reden nur davon. Branchenführer Helios, ihr Besitzer Dr. Helbig war Mitbegründer der Asklepios Kliniken, wurde bisher noch nicht genannt. Dabei werden alle Erlösausfälle mit 560 € pro Bett vom Bund nach § 21 Krankenhausfinanzierungsgesetz ersetzt. Dies reiche aber, so erklären Klinikvertreter, nicht aus. Die Kliniken, die überwiegend auf gewinnbringende orthopädische Operationen spezialisiert sind, werfen ihren privaten Eigentümern in der Krise anscheinend nicht genügend Gewinne ab. Schön-Kliniken (Slogan: “Wenn Spitzenmedizin auf Menschlichkeit trifft”). unterhält zu diesem Zweck eigens eine Klinik in London – Der Medizinethiker Prof. Dr. Giovanni Maio aus Freiburg kritisiert diese falsche Profitorientierung, Krankenhäuser müssten wieder soziale Orte der Daseinsvorsorge werden.
Letzte Kommentare