Wladimir Kaminer ist unschlagbar
Meine guten Freund*inn*en wissen, dass ich Ina-Müller-Fan bin. Allerdings fand ich sie in besserer Form, nicht nur weil sie damals noch viel jünger war, als sie noch nicht in der ARD aufspielte, sondern nur beim NDR, und zwar immer erst um Mitternacht, freitagnachts. Doch ich muss mal gestehen: viel schlechter als damals ist sie nicht geworden. Produzent übrigens die Firma von Reinhold Beckmann.
Gestern genoss ich im Sender One, der zur ARD gehört, eine olle Wiederholung mit den Herren Kubicki und Kaminer. Von Kubicki war angekündigt, dass u.a. aus seiner Jugend erzählt würde. Der Bundeshauptausschuss der Jungdemokraten 1977 in Bingen wurde dabei weggelassen. Dort spielte Kubicki als Landesvorsitzender des Zwergstaates Schleswig-Holstein eine unangemessen wichtige Rolle, ohne für irgendjemanden ein seriöser Partner zu sein. Mit anderen Worten: er hat sich seitdem kaum verändert.
Der Höhepunkt der Show aber war Wladimir Kaminer. Er personifizierte: wenn der Russe einmarschiert, am besten sofort abdanken. Ina hatte Pause. Wladimir wird einfach nicht alt. Oder im Alter immer besser. Als Showgast ist er unbezahlbar. Vor rund 15 Jahren habe ich ihn persönlich im Bonner Pantheon und in der Wuppertaler Börse gesehen und kennen gelernt. Was er kaum erahnen lässt: er ist ein harter Geschäftsmann. Bedingung dafür, dass es ihm so gutgeht, wie er beständig den Eindruck erweckt.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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