Lebensschicksale deutscher Ökonomielehrer
War die Strangulierung der linken griechischen Syriza-Regierung ihr letzter grosser Sieg? Schön wärs. Seitdem spricht sich langsam rum, dass das, was jahrzehntelang (west-)deutsche herrschende Lehre in der Ökonomie war, trotz anderslautender Fakenews gar keine Wissenschaft, sondern rechte Ideologie war. Für die Betroffenen, die sich nun immer mehr von den Pragmatikerinnen der Macht ins rechte Abseits geschoben sehen, mag diese Siegesfanfare von Thomas Fricke (Sp-on) wie sozialistisches Triumphgeheul vorkommen. Ist es aber gar nicht. Zum Sozialismus geht es, zaghaft aber immerhin, eher hier entlang.
Zu einem spektakulären ideologischen Rückzug komme ich jetzt. Der Herr Döpfner scheint für das Studienrätepublikum der Zeit immer noch satisfaktionsfähig zu sein. Er hat seine beste Zeit auch längst hinter sich. Ein anderer, für den das ebenso gilt, hat mich darauf aufmerksam gemacht: Arnold Schölzel, ideologischer Wegweiser der Jungen Welt, mit seinem Kolumnentitel “Der Schwarze Kanal”, mit dem er Karl-Eduard von Schnitzler ehrend gedenken will. Schölzel liefert eine zeitsparende Paraphrase eines Zeit-“Streits” über die China-Beziehungen. Die Sache legt offen, wie verblendet und ahnungslos die deutsche Öffentlichkeit und die sie bespeisenden Medien dieses zentrale strategische Thema deutscher Aussenpolitik behandeln – Nachhilfe gibts, ausgerechnet, aus Singapur, ein despotisch regierter Stadtstaat, mit dem es in der Kapitalismusfrage eigentlich gar keine Differenz geben dürfte. Die Zeit hat den Text der deutschen Übersetzung des Streitgesprächs eingemauert, eine englische Version aber digital offengestellt. Es ist ja Wochenende, der Fußball lenkt nicht mehr ab, viel Zeit: gute Unterhaltung!
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