Ich gebe zu, ich bin Spiegel-Hasser. Und zwar schon seit ich von der Existenz Hermann Gremlizas weiss. Also sehr lange. Später bestätigten sich meine Vorurteile, wenn der Spiegel über politische Aktivitäten schrieb, an denen ich mitwirkte. Es war immer das Gefühl, das “die” ganz woanders gewesen sein müssen, weil sie jeder Story ihren eigenen Spin dazu erfanden. Sicher hatte das immer auch mit rechts und links zu tun – der Spiegel im Zweifel rechts – aber im Kern handelte und handelt es sich um eine Frage journalistischen Handwerks. Da fühle ich mich bis heute beim Spiegel schlecht bedient. Und wohlgemerkt: Relotius kannte ich nie, und hatte von dem nie eine Silbe gelesen.
Darum will ich auch keine Abbitte tun, aber auch nicht ungerecht sein. Wie in jeder schlecht geführten Redaktion gibt es auch beim Spiegel gute und engagierte Mitarbeiter*innen. Heute sind mir dazu drei Beispiele aufgefallen, und das, obwohl Sibylle Berg diese Woche gar nicht dran war.
Thomas Fricke, Erfolgstransfer von der abgestiegenen Financial Times Deutschland, erklärt die aktuelle Verbindung zwischen Virus- und Wirtschaftskrise. Kann das mal jemand dem Altmaier zu lesen geben?
Julia Köppe und Katharina Koerth (guckma, die Spiegel-Männer lassen Frauen schreiben!) nehmen die Weisswaschungsversuche des Tönnies-Konzerns auseinander. Und das wird noch nicht einmal in der Paywall eingemauert – auch ein Signal, dass da wohl Krieg herrscht.
Und Klimaforscher Stefan Rahmstorf erklärt topaktuell, was das aktuelle Wetter mit dem Klima zu tun hat. Top.
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