Die Überschrift “Das gesellige Tier” ist von Arno Widmann/FR. Was er in seinem Text diskutiert, war schon oft Thema in meinem eigenen Freundinnen- und Freundeskreis. Findet gerade eine historische Weichenstellung in der sozialen Entwicklung der Menschenart statt? Vieles spricht dafür, je länger das Covid-19-Virus der Menschheit Gesellschaft leistet. Aber gemach: wenn ich Frauke Steffens/FAZ richtig verstehe, wird der Impfstoff pünktlich zwei Tage vor der Wahl des US-Präsidenten Anfang November erfunden. Und alles wird wieder gut.
Dass “die” – in Wahrheit selbst heterogene – Wissenschaft unter die Räder politischer Instrumentalisierung kommt, haben die USA nicht exklusiv. Hierzulande ist manches anders, manches auch ähnlich, und wird in diesem Blog seit Monaten diskutiert.
In Israel droht die Debatte Ähnlichkeiten mit der in den USA zu bekommen. Im UK hat die eigene Erkrankung und ihre in-Beziehung-setzen zu öffentlicher und regierungsamtlicher Debatte den Schriftsteller David Hare so “in den Wahnsinn getrieben”, dass er sich mit Arbeit therapieren musste. Sein daraus entstandenes Stück wird hier von Gina Thomas/FAZ besprochen und hier gehts zum Theater mit der Performance durch Ralph Fiennes.
Meine persönliche Entdeckung zu diesem Thema war aber mein früherer ruhrbarone-Kollege Arnold Voss. Seine Williamsburg-Serie war für mich die “Mutter aller” Gentrifizierungs-Analysen. Ich wollte sie mir in Erinnerung rufen, weil ich gestern eine Besichtigung des – beinahe sozial abgesoffenen – Kölner Ebertplatzes erhielt, der gegenwärtig durch Kunst gerettet werden soll. Dabei stiess ich auf Arnolds Analyse der Corona-Krisen-Politik. Sie ist nun schon fast ein halbes Jahr alt, und hat von ihrer Aktualität nichts eingebüsst, eher noch, wie ein guter Wein, an Reife zugelegt. Kompliment, so gut würde ich auch gerne schreiben können.
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