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Verkehrspolizei zur “Rheinlust”!

Nein, es ist nicht wegen Lärmbelästigung der betuchten Anwohner*innen. Wohnungen unter 1 Mio. € gibt es dort nicht mehr zu kaufen. Es geht um den überbordenden Verkehr. Auf dem Weg dorthin passierte ich die Engstelle am Bahnhöfchen. Ein Rennfahrer im Trainingsmodus kam mir entgegen, nachdem ich kurz zuvor ein Kleinkind auf seinem Kinderfahrrad passiert hatte. Sekunden später keine spitzen Schreie – es muss überlebt haben.
An der Brücke traf ich Karl Uckermann. Nach den Beschreibungen, die ich gehört hatte, hätte ich optisch Schlimmeres erwartet. Er spazierte mit Gattin und Enkelin zum Picknick. Im Rahmen der Umstände schien es ihnen gut zu gehen. Unter der Brücke durch passierte ich die Rheinlust und zeigte meinen Linksabbiegewunsch Richtung Beueler City gut sichtbar an. Wer das nicht tat, waren die entgegenkommenden Radfahrer*innen*massen, die optisch nicht als Gruppe zu erkennen waren, und ihrerseits mit überhöhter Geschwindigkeit, um kein Loch reissen zu lassen, rechts Richtung City abbogen. Die Radwegverbindung zur Rheinaustr. musste ich mir unversehens mit ihnen, rechts von mir, teilen, während links Fussgänger*innen flanierten – die getrennten Wege sind zwar gut gekennzeichnet, werden aber von fast allen ignoriert.
Der belustigende Effekt der anarchistischen Radreisegruppe war, dass sie als “Critical Mass” den Autoverkehr an der Kreuzung Rheinaustr./Fr.-Breuer-Str. zur Kapitulation zwangen. Ein PKW, der von der City links nach Süden wollte, stand bereits auf der Kreuzung, und wartete, dass das mit den Fahrrädern irgendwann aufhört. Wahrscheinlich steht er immer noch da.
Fällig wären: Geschwindigkeitskontrollen für den Radverkehr, Entfernung aller (hilfs-)motorisierten Fahrzeuge aus mit Fussgänger*inne*n (also auch Kleinkindern und Haustieren) gemischten Verkehrswegen und -flächen. Anleitung durch Verkehrsregler*innen in stark frequentierten gemischten Kreuzungsbereichen. Menschen statt Kameras!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. Der Maschinist

    Jo, kann ich so unterschreiben, obwohl ich mit den Örtlichkeiten überhaupt nicht vertraut bin. Doch als mehrfacher Autobesitzer, elektrisch Radfahrender und vor allem zu Fuß gehender Hundehalter (im Münsterland) hab ich so ziemlich jede Situation, wann immer ich, wie auch immer ich das Haus verlasse. IMMER! Von allem zuviel!

    Da wir das mit der Trennung der Verkehre aber in unseren KFZ optimierten Städten (und selbst Dörfern) nicht wirklich mehr hinkriegen werden, plädiere ich seit langem dafür alles was angetriebene Räder hat (mit Fahrer/innen über einer noch zu diskutierenden Altersgrenze) innerorts auf die Straße zu verlagern. Dann die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf höchstens 30km/h zu verringern und dort, wo in einer Richtung mehrspurige Straßen vorhanden sind, eine Fahrspur für den nicht verbrennungsmotorgetrieben Verkehr zu reservieren. (Da können sich dann Fahr-/Lasten- oder Liegeräder, E-Mobile und dergleichen miteinander messen.)

    Überall wo Radverkehr auf zufußgehende trifft, gelten dann 10km/h als Schritt-/Höchstgeschwindigkeit.

    Und Herr Scheuer sollte längst zurückgetreten sein!

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