Ein offener Brief des Ex-Vorsitzenden der Beueler Gewerbegemeinschaft Paul Arens wehte heute durch die Printausgabe des Bonner General-Anzeigers. Online habe ich den Text nicht vorgefunden, darum keine Verlinkung. Arens kritisiert, etwas spät, nämlich erst nach dem Wahlsieg der Grünen bei der Kommunalwahl und vor allem in Beuel, die personifizierte Interessenkollision, die der gescheiterte Beueler CDU-Spitzenkandidat Werner Koch an der Spitze der Gewerbegemeinschaft darstellt.
Einerseits hat Arens mit seiner Kritik völlig Recht. Andererseits überzeugt sein Vorgehen nicht. Nachdem er mit seinem Betrieb aus Beuel weggezogen ist, kommt seine Kritik von “aussen”, und ziemlich spät. Das von ihm kritisierte Politikproblem ist schon seit gut einem Jahr bekannt. So schweisst er den Verein vielleicht hinter seinem Vorsitzenden zusammen, und verhindert eine notwendige Diskussion mehr, als er sie initiiert, für den scheinbaren Vorteil einiger Schlagzeilen in der niedergehenden gedruckten Presse, die aus jedem Krawall Nektar zu saugen versucht. So ein Vorgehen ist – höflich formuliert – optimierbar.
Arens wird sich auf diesem Weg nicht durchsetzen. Doch die Gewerbegemeinschaft darf es sich damit auch nicht zu einfach machen. Die Reihen fest zu schliessen, wäre der grösste denkbare Fehler. Wenn sie ihre Integrationskraft in alle Richtungen, die sie mal hatte, preisgibt und verliert, und sich von politischen Polarisierungen treiben lässt, statt sich als souverän zu erweisen, dann ist es um ihre stadtteilprägende Kraft geschehen. Wäre schade für Beuel.
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