Die Rechte war noch nie eine faire Verliererin. Es gibt untrügliche Anzeichen, dass es für sie wieder abwärts geht. Das ist eine gute Nachricht. Nur wenige Medien finden es attraktiv, sie zu verbreiten. Ihr oberster Befehlshaber scheint nur noch mit verabreichten Drogen selbstständig gehen und sprechen zu können. Das macht Mobilisierung schwierig, vielleicht unmöglich. Die FAZ vermauert einen entsprechenden Bericht ihrer Korrespondentin hinter ihrer Bezahlwand, die taz lässt ihre Korrespondentin Dorothea Hahn zu uns durch, hat sie allerdings von ihrer Startseite schnell wieder verschwinden lassen.
Die SZ gibt dazu einem deutschen Professor das Wort, der sich SZ-gemäss über “Verschwörungstheorien” lustig macht, darunter eine, die mit geänderter Personalbesetzung in der deutschen Aussenpolitik gegenüber Russland als “gesicherte Erkenntnis” ohne “glaubhafte alternative Sichtweise” behandelt wird.
Mit zusammengebissenen Zähnen muss sie ohnmächtig ihre Abmeldung in wichtigen geopolitischen Konflikten zusehen, wie der in Moskau vereinbarten Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan. Europaparlaments-Pensionär und Ex-Bertelsmann-Lobbyist Elmar Brok (CDU) gab dem heute morgen im Deutschlandfunk Ausdruck. Das Interview ist bis heute mittag immer noch nicht online verfügbar, weder als Abschrift noch als Podcast, weil der DLF dafür am Wochenende zuwenig Personal beschäftigt. Sollte es erscheinen wird hier ein Link nachgeliefert.
Das gilt ebenso für ein Interview mit Tankred Stöbe von Ärzte ohne Grenzen zur Coronakrise im Kriegsland Jemen. Interviewer Jürgen Zurheide, einem der professionellsten Moderatoren, unterlaufen hörbare Wortfindungsschwächen, um das Problem angemessen zu charakterisieren. Dabei wurde noch gar nicht darüber gesprochen, wie u.a. deutsche Rüstungskonzerne an dem verbrecherischen Geschehen profitierend teilnehmen.
Keine Onlinepräsenz-Probleme hatte heute morgen ein Subjekt der Neuen Osnabrücker Zeitung. Immer wieder rätselten wir schon zu meiner WG-Zeit im vorigen Jahrhundert darüber, was diese Zeitung hat, das andere nicht haben – dass ihr eine ständige Präsenz in den “Presseschauen” des Senders gelingt. Nach meinem Eindruck arbeitet ihr Verlagshaus einerseits strategisch-handwerklich topmodern, immer mit einer Priorität auf Sicherung von Monopolpositionen, deren Ausdehnung zielgerichtet vorangetrieben wird. Das verbindet sich mit politisch-ideologisch reaktionärer Weltsicht, wie in diesem erfreulich verzweifelten Kommentar ihres stellvertretenden Chefredakteurs über den Erfolg der Grünen. Wer solche Feinde hat, hat viele Sorgen weniger.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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