Beueler-Extradienst

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Geisterzüge

Wundersame Bahn LXIX
Der Geisterzug war eine sehr schöne Tradition des Kölner Karnevals. Es ist zu wünschen, dass er eines Tages postpandemisch wiederbelebt wird.
Oft passiert es mir, dass ich draussen Regentropfen abbekomme, und digital nachschaue, ob das sein kann. Ist das wirklich Regen? Oder bilde ich mir das nur ein? Virtuell existiert er möglicherweise gar nicht.
Jetzt vor und während der Regenkatastrophe passierte folgendes: der DB-Navigator zeigte Züge an, die “ausfallen”. In einem Fall war es ein Fernzug aus dem deutschen Osten. In einem anderen Fall war es ein Nahverkehrszug von Beuel nach Köln. Die Fahrgäste am Bahnsteig schauen sich gegenseitig an: kann das sein? Hier (im Handy) steht doch, der fällt aus.
Meine Freundin erzählte mir von dem – oft genug, u.a. in Wesseling, wahrgewordenen – Alptraum, auf freier Strecke ausgesetzt zu werden, weil es nicht mehr weiterginge. Eben übermittelt sie mir: bin schon in Deutz (= Zivilisation). Schwein gehabt.
Ich versuche noch, sie zu einem Augenzeuginnenbericht von einem Geisterfernzug aus Greifswald über Berlin zu überzeugen. Das wäre dann unsere 70. Folge. Es geht nie zuende. Aber bitte erspart uns vier weitere Jahre Scheuer!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Helmut Lorscheid

    Oh ja, solche Züge kenne ich auch. Ich habe auch schon einen erlebt, der gleichzeitig auf zwei Gleisen angekündigt wurde, und auf beiden nicht kam. Der Anzeigetext, der den Zug ankündigte, verschwand dann auch irgendwann sang- und klanglos, so als habe es ihn nie gegeben. Es gab auch keine diesbezügliche Durchsage. Eine Durchsage, wie zuletzt die, in der erklärt wurde, dass dieser Zug ausfällt, “wegen eines kurzfristigen Personalmangels.” Kann ja vorkommen – bei der Bahn meine ich. Da ist einfach kein Fahrer da, hat Urlaub, verschlafen, oder ist kurzfristig in Rente gegangen, oder hat die Schnauze voll. Hängt in der Bahnhofskneipe und ölt sich einen. Oder von allem etwas. Menschlich verständlich. Finde ich.

    • Martin Böttger

      Bahnhofskneipe? Wo gibts denn noch eine?

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