Wolfgang Liebs/telepolis Analyse der Macht im Internet erschien mit ihrem zweiten Teil. Gut zusammengefasst, u.a. mit “GAFAM” (Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft) und “FANG” (Facebook, Amazon, Netflix, Google). Lieb dazu: “Die Finanzmonster von Google, Amazon, Facebook und Apple bringen es derzeit zusammen auf eine Börsenkapitalisierung von 5,7 Billionen US-Dollar, was in etwa dem anderthalbfachen des deutschen Sozialprodukts und dem Fünffachen der Kapitalisierung der gesamten deutschen DAX-Unternehmen entspricht.” Ja, das ist schlimm, jedenfalls für alle, denen es an Demokratie liegt. Es gehörte zwar sachlich nicht zu Liebs Betrachtung, aber unter dem Aspekt unzulässiger Machtzusammenballung muss darüber hinaus die Frage betrachtet werden: was ist mit Blackrock (Vanguard u.v.a.)?
Nebenbei: zur Problematik der Uploadfilter hat sich Lieb nicht hinreichend informiert. Besser hätte er sich von Extradienst-Gastautorin Julia Reda informieren lassen; die hat sich fünf Jahre um EU-Parlament fachlich damit befasst.
Hitzetod
2018 wurden allein in Deutschland 20.000 Hitzetote gezählt, auch nicht weniger als von der Grippe. Das war weltweit die “Bronzemedaille” hinter China und Indien. die freilich jeweils über 1 Mrd. mehr Gesamtbevölkerung haben, als unser Zwergstaat. So viel zur bisherigen deutschen “Klimapolitik”. Aufregung entstand kaum, war ja zu heiss; auf Verhängung von Not- oder Ausnahmezustände wurde grosszügig verzichtet. Hitze macht das Volk zu reizbar.
Als 8-jähriger habe ich mir den schärfsten Sonnenbrand meines Lebens gefangen. Es war auf dem Grossen Alpsee in Immenstadt/Allgäu. Von den Gefahren der Hitze weiss ich seitdem. Kinderärzte hatten meinen Eltern bereits empfohlen, mit mir grosszügig Urlaube an der See zu verbringen, das sei das Beste für meine Bronchien. Zeitweilig habe ich fürs Alter an einen Umzug an die Nordseeküste gedacht, weil es mir dort immer gut gefallen hat. Mittlerweile ist alles weggekauft vom um die Welt marodierenden Immobilien-Grosskapital. Für “normalverdienende” Menschen gibt es dort nichts mehr zu kaufen. Insofern hat der “Markt” den Klimawandel schon vorweggenommen. Casey Crownhart und Wolfgang Stieler/Technology Review (Heise) referieren den Forschungsstand zum Umgang und der Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an gegenwärtige und zukünftige Hitzewellen. Die schlechte Nachricht fürs Rheinland: die Hitzeempfindlichkeit korrespondiert sehr direkt mit der Luftfeuchtigkeit. Im Prinzip ist das Volkswissen, in dieser Präzision war es mir aber neu. Und lässt mich ahnen, was in hoffentlich sehr langer Zeit auch meine Todesursache werden könnte.
PS: der Bonner Rheinpegel ist in den letzten 24 Stunden um knapp 2 m gestiegen: 6,96 m (16 h). Noch zwei derartige Tage, dann dürfen Sie mir ein Boot spenden. War es nicht die CDU, die das “langsamer” will? Ist die Grüne OB schuld? Denn vorher gab es doch sowas nicht …
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