USA & ihre Kriege / Südkorea / Demoskopie
Jacobin ist ein recht langlebiges Medienprojekt US-amerikanischer Sozialist*inn*en. Ja, sowas gibt es da. Und die nennen sich freiwillig so. Innerhalb der Demokratischen Partei bilden sie mittlerweile eine politisch relevante linke Strömung, mit der der Präsident bisweilen verhandeln muss. Es dauerte ein paar Jahre, bis überwiegend der Linkspartei nahestehende Kreise es fertig brachten, eine deutsche Ausgabe ins Netz zu setzen. Wenn ihnen sonst schon fast nichts mehr gelingt – das hat geklappt.
Seit wenigen Jahren erscheint dort (werk-)täglich ein neuer Text. Die Produktionsverhältnisse der deutschen Redaktion kenne ich nicht. Als Herausgeber ist Ole Rauch angegeben, der im ehemaligen MdB-Büro Fabio de Masi arbeitete. Ob er einen neuen Job gefunden hat, weiss ich nicht. Chefredakteurin Ines Schwerdtner schreibt gelegentlich auch im Freitag, wovon sie, wie ich bezeugen kann, ihren Lebensunterhalt gewiss nicht bestreiten kann.
Aktuell zu loben sind die Jacobin-Beiträge
Prof. Richard Lachmann, ehem. Soziologe an der University at Albany, der Staatlichen Universität von New York: “Warum die USA Kriege verlieren – Die USA verfügen über das mächtigste Militär der Welt. Dennoch verlieren sie ständig Kriege. Wie kann das sein?”
und
Caitlyn Clark: “Squid Game ist eine Allegorie der kapitalistischen Hölle – Wie schon Parasite zeigt Squid Game auf Netflix die Schrecken des ungleichen Südkorea – und räumt dabei mit dem kapitalistischen Mythos von Wohlstand durch harte Arbeit auf.”
Demoskopie, deutsche
Dorothee Wiegand/c’t, Heise-Verlag hat sich das Abschneiden der Demoskop*inn*en bei der Bundestagswahl genauer angesehen. Den Heise-Mitarbeiter*inne*n hatte ich einen Schwall Leser*innen zu verdanken, als ich hier darauf hingewiesen hatte, dass Demoskop*inn*en nicht für wissenschaftliche “Institute” sondern Marktforschungsunternehmen arbeiten. Nun revanchiere ich mich mit meinem Hinweis auf Frau Wiegands anständige Recherche. Bei dieser Bundestagswahl haben die Umfragen nicht “versagt”, wie sonst so oft. Im Vergleich zu meinen privaten Tippgemeinschaften lagen die Forschungsgruppe Wahlen/ZDF und Forsa, die noch in der letzten Woche vor der Wahl Zahlen veröffentlichten, gleichauf mit den Siegern (es waren Jungs), und besser als die meisten Teilnehmer*innen.
Am Ende ist es auch nur schlichte harte Arbeit. Gezaubert wird nicht.
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