Wenn keiner da ist, der das Licht anmacht, hält der Zug nicht
So geschehen gestern in den frühen von mir verschlafenen Morgenstunden am Bahnhof Beuel. Die Jüngeren können es nicht wissen. Aber ich habe Zeiten erlebt, in denen es in Beuel noch Bahnsteigbeamte, Fahrdienstleiter, Gepäckservice, Bahnhofsgaststätte gab, und sogar Züge: nach Barcelona (Port Bou), Lecce (Apulien, Italien), Athen und Rijeka (damals noch Jugoslawien). Da sah der Bahnhof auch nicht einsturzgefährdet aus (schauen Sie in der Schalterhalle mal an die Decke).
Angeblich unterhält sich die Ampelkoalition sogar über die Bahn. Allerdings geht es in erster Linie wohl um ihre Aufspaltung und um noch mehr Privatisierung des Bahnverkehrs. Diese Denke ist zwar steinalt, neoliberaler Aberglaube der 80er und 90er Jahre, aber wir sind ja in Deutschland, da “kommt” alles Jahrzehnte später.
Zu dem Thema gibt es diskussionswürdige Texte von
Rainer Balcerowiak: Wird die Deutsche Bahn AG zerschlagen? – Der neue Anlauf zur Überführung der Infrastruktur in unmittelbare öffentliche Trägerschaft ist eigentlich keine schlechte Idee, beschleunigt aber nicht automatisch die Verkehrswende
Wolfgang Pomrehn: Abschied von der integrierten Bahn? – Bündnis befürchtet weitere Privatisierung und dadurch Verstärkung der Probleme. Demokratisch kontrollierte “Klimabahn” gefordert
Winfried Wolf: Die falsche Alternative für die Bahn – Der Forderung nach einer “Bahn-Zerschlagung” versus einer “integrierten Bahn” erhält den zerstörerischen Status. Ein Plädoyer für eine differenzierte Sicht
alle hier genannten Texte bei telepolis, sowie in der taz:
Berthold Huber: Nach Glasgow per Bahn – Unser Redakteur beschwerte sich, dass es fast unmöglich sei, mit der Bahn zur Klimakonferenz zu gelangen. Hier antwortet Bahnvorstand Huber.
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