Wundersame Bahn LXXXII
Noch bis Montag können die Fahrgäste von Bahn und Straßenbahnen bei “Pro Schiene” ihre Vorschläge einreichen für die jährlich stattfindende Auszeichnung als “Eisenbahner mit Herz.”
Was damit gemeint ist, beschreibt Pro Schiene an Beispielen: “Ein Triebfahrzeugführer der Berliner S-Bahn zieht einen schwer verletzten Hund von den Schienen. Ein Lokführer hilft auf der Fahrt nach Saarbrücken einem Baby auf die Welt. Eine ICE-Zugbegleiterin überreicht einer Touristin aus Argentinien eine verlorene Handtasche mit 5.000 Euro. In unserem bundesweiten Wettbewerb zeichnen wir diese Eisenbahner mit Herz aus. Damit danken wir den Helden der Schiene, die mit Einsatz, Leidenschaft und Freude an ihrem Beruf ihre Kunden begeistert haben…”

Ich habe einen Vorschlag eingereicht. Die Lokführerin Simone Hafke, tätig bei National Express. Sie hat meinen persönlichen Ärger über unmotiviertes Herumstehen im Niemandsland zwischen Brühl und Bornheim in herzhaftes Lachen umgewandelt. Das ist bei mir gar nicht so einfach. Aber Simone Hafke hat es geschafft. Dafür habe ich sie bei ihrem Arbeitgeber National Express in einer Email gelobt. Und sie hat prompt reagiert und schreibt: “Ich freue mich sehr, wenn ich meinen Fahrgästen das Zugfahren so angenehm wie möglich zu gestalten kann. Ich selber habe Kommunikationswissenschaften studiert und abgeschlossen, bevor ich zur Bahn ging. Dadurch war ich selbst viel mit dem Zug unterwegs, vor allem zwischen Köln und Berlin, und habe mich oft mehr als geärgert, wenn man einmal wieder 45 Minuten herumstand und dies einfach totgeschwiegen wurde. Somit finde ich es um so erfreulicher, wenn ich meinen Fahrgästen trotz Baustelle und daraus resultierenden Verspätungen, ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann.”

Ich kann nur dazu ermuntern, Lob oder auch Kritik am Bahn-Personal öfter an die jeweiligen Bahnbetreiber zu richten und eine Kopie auch an den Fahrgastverband “Pro Bahn” zu richten.
Ich finde es gibt ganz großartige Menschen in den Zügen, und verstärkt kommt bei Durchsagen auch Humor zum Ausdruck. Einzelne Bahnmitarbeiter öffentlich zu ehren, finde ich eine gute Aktion von “Pro Schiene.”

Noch besser fände ich, wenn dieser Humor beibehalten würde, obwohl die Züge pünktlich fahren.