Der Krankenpflegestreik und die brutale Empathielosigkeit der Arbeitgeberseite
Soso, statt mit einem seriösen Verhandlungsangebot den Streik der Krankenpflegekräfte endlich zu beenden, hat sich die Leitung der Bonner Uniklinik entschlossen, weiter vor Arbeitsgerichtsinstanzen für ein Streikverbot zu prozessieren. Wo sind die verantwortlichen jüngst erst gewählten Politiker*innen des Landes NRW, die dieser brutalen Empathielosigkeit ein Ende bereiten?
Hier berichten Udo Bühlmann und Marco Poltronieri für den WDR halbwegs seriös über den Streik. Und hier finden Sie die Originaltexte der Streikenden.
Ich hatte bislang – vergeblich – auf eine Intervention der Landeswissenschaftsministerin gegen die Irrläuferei ihrer Uniklinik-Führungskräfte gewartet. Da kann ich wohl lange warten. Für diesen Tarifkampf ist sie vereinsmeierisch auch gar nicht “zuständig” (= 100 Punkte!). Denn im “Arbeitgeberverband des Landes Nordrhein-Westfalen e.V.” ist Landesfinanzminister Lutz Lienenkämper der Boss. Gibt es Ambitionen der NRW-Grünen auf seinen Job? Die Spannung steigt. Die amoklaufende Uniklinik Bonn ist im Vorstand gar nicht vertreten, sondern nur Mitglied.
Die wochenlange Agonie der Landespolitik und ihrer Parteien in diesem lebenswichtigen Arbeitskampf, für die die Streikenden Verdienstmedaillen und Ehrenpreise verdient hätten, und dafür, dass sie, wie viele von ihnen sehr oft vortragen, “ihren Beruf lieben”, statt ihn zu fliehen – das demonstrativ pennerhafte Verhalten dieser politischen Arbeitgeberseite ist der Kern des jahrzehntelang aufwachsenden Pflege- und Gesundheitsskandals.
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