Daniel Kehlmann beklagt die „Maskierte Gesellschaft“
Oh Gott, auch das noch. Daniel Kehlmann ist eigentlich ein pfiffiger Autor, gut gefördert von wichtigen Teilen des Feuilletons außerdem. Zweimal habe ich ihn allerdings totalen Quatsch reden hören. Einmal vor ein paar Jahren mit einem Von-oben-herab-Vortrag zur Eröffnung des Brecht-Festivals in Augsburg. Und heute – mit dieser sehr fremdartigen Feder in der FAZ. Stramm auf FDP-Linie fordert Kehlmann die allgemeine Corona-Durchseuchung unserer Gesellschaft (schon mal auf die Sterberaten in den Intensivstationen geschaut?).
Den Vogel schießt er allerdings mit einer vermeintlich zivilisatorisch-hochkulturellen Begründung für den Corona-Freilauf ab. Die Schutzmaske verhülle das Gesicht als den „Spiegel unserer Seele“. Und diesen Seelenspiegel vom Coronaschutz zu befreien sei nötig, um die „Grundlage eines zivilisierten Humanismus“ zu bestärken (!!??).
Verblasener geht nicht. Ich würde mal sagen: Ab in Poschardts Sportcoupé – um dort auch noch der röhrenden „Hochkultur“ des Verbrennungsmotors teilhaftig zu werden.
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