Der verehrte Fritz Eckenga pflegte seine Kabarettnummern als Hausmeister des Westfalenstadions immer so abzuschliessen: “So, da kannze jezz ma ne Viertelstunde drüber nachdenken. Viertelstunde? Schaffsduschon!.” In diesem Sinne habe ich hier was für Sie. Nicht halb so lustig, sonst wäre ich ja Kabarettist geworden. Und ist noch nicht mal von mir, sondern von dem Hörspielautor Oliver Sturm. Entnommen habe ich es der MDR-Altpapier-Kolumne von René Martens. Allen Genannten herzlichen Dank für die gute Arbeit.
“Wir haben es im Kontext, in dem der Rundfunk agiert, mit einem marktkapitalistischen System zu tun, bis in jede Faser der Gesellschaft hinein. Ein System, das auf Ressourcenausbeutung, Optimierung und Effizienzsteigerung gepolt ist. Das merken wir an den Naturressourcen, wir merken es aber auch an unseren inneren Ressourcen, zum Beispiel wie jeder sich taktet. Was die Medienindustrie macht, ist letztendlich eine Art Industrialisierung des Bewusstseins. Das heißt, da findet im negativen Sinne eine Bewusstseinsausbeutung, aber auch im positiven Sinne eine Bewusstseinssteigerung statt. Dieses von Erschöpfung bedrohte System ist der Kontext, in dem Rundfunk stattfindet und sich als Teil der Medienindustrie selbst einem Zustand der Erschöpfung nähert. Die große Kunst liegt darin, sich hier gegensteuernd zu behaupten.”
Bitte schön. Die Gedanken sind frei.
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