Bei Thomas Knüwer ist Böhmi an den Falschen geraten – Und noch humorloser: USA in Afrika
Rechtschaffen verzweifelt hat Adorno-Schüler Dieter Bott seit Jahren eine Humorkritik der (Neuen) Frankfurter Schule (= Titanic) an der heute-Show gefordert. Thomas Knüwer ist kein Adorno-Schüler, sondern vom Handelsblatt ausgebildet (aber wie Dieter eingewanderter Düsseldorfer). Und so wie er hat noch keine*r das ZDF Magazin royale auseinandergenommen. Er versteht zwar vielleicht nicht so viel von Adorno, aber eine Menge von digitaler Kommunikation – und von Wein.
In Sachen “Cyberclown” Schönbohm verstärkt er die Reihen, in denen sich bereits netzpolitik, heise online und auch wir (ich hier und Christian Wolf hier) eingereiht haben.
Beim Wein ist Knüwer mir dagegen weit voraus, weil er sich fachlich tiefer reingekniet hat. In der Düsseldorfer Schickeria ist das wohl unvermeidlich. Ich in Beuel dagegen trinke nur. Eine Winzerstochter ist eine sehr gute Freundin von mir. Von ihr habe ich manches schon erklärt bekommen, netter als von Knüwer. Aber es geht ja auch von einem in Westfalen aufgewachsenen Düsseldorfer gegen die Ehrenfelder Medienschickeria. Sie treffen sich nicht mehr in Worringen, sondern im “Netz”. Wie alle Raufbolde. Kulturell bin ich als Ruhrpottler klar für Alaaf gegen Helau. Aber beim Wein hat Knüwer recht. Vermittlungsvorschlag: gemeinsames Döneressen mit neutralem Ayran auf der Venloer Strasse.
USA in Afrika
In den 70ern/80ern war ich noch auf guter Ballhöhe in der Afrikapolitik. Bei Prof. Hans-A. Jacobsen hatte ich einen Hauptseminarschein zur Sanktionspolitik gegen das Apartheid-Südafrika gemacht – mein Vorteil: davon hatte er fachlich keine Ahnung, gab mir aber als echter Liberaler den Schein. Diskret sympathisierte er mit mir gegen den Rechtsausleger am Fachbereich Hans-Hellmuth Knütter, der mich wg. Hausfriedensbruch und Nötigung angezeigt hatte.
Später verlor ich etwas den fachlichen Anschluss. Informationsquellen wurden nun Freundinnen mit afikanischer Familienherkunft. Darum ist Dominik Wetzel/telepolis für mich heute eine grosse Hilfe: “US-Strategiepapier: Der Wettlauf ums ressourcenreiche Afrika – Die USA wie die G7 stellen Afrika zunehmend in den Fokus. Es geht um enorme Rohstoff-Vorkommen – oft endet der Run darauf in Menschenrechtsbrüchen und Krieg. Wie man Russland und China auf Distanz halten will.” Gehen Sie davon aus, dass die Bundesregierung dazu nicht auf Distanz bleibt.
Staatswohl
Während ich obigen Link setze, entdecke ich die frisch erschienene Pipeline-Story von Thomas Pany/telepolis, zu der ich Ihnen sehr empfehle, sich eine eigene Meinung zu bilden: “Nord-Stream-2-Ermittlungen: Staatswohl hat Priorität – Geheimnispolitik: Bundesregierung verwehrt Abgeordneten Auskünfte über Anschläge auf die Pipelines. Schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson ist unsicher, ‘ob Russland die Attacken verübt hat’, ohne mehr zu verraten.”
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