“Ich weiss, dass ich nichts weiss.” – “Sein Vater, Raimundo, war von Bildung geradezu besessen – weshalb er seinen Sohn nach einem antiken griechischen Philosophen benannte.” So wird es über den 2011 verstorbenen Sócrates Brasileiro Sampaio de Souza Vieira de Oliveira berichtet, der nicht nur Will Magee/Jacobin bei der gegenwärtigen WM sehr fehlt. Mehr dazu in “Feudalherren-Wahn und Sócrates”.
In ihrem Wissen waren der Grieche und der Brasilianer der ehemaligen Bundeskanzlerin und den deutschen Medien voraus.
Das bezeugt zum einen Petra Erler, die in “Merkels Schlamassel” ihr Entsetzen über Merkels gegenwärtige Interviewaktivitäten ausdrückt. “Ich glaubte, es ginge ihr darum, wie sie erinnert werden möchte. Inzwischen fürchte ich, ich lag damit falsch. Merkel geht es um die Gegenwart und um die Zukunft.”
Die deutschen Medien bezeugen ihre Mangelhaftigkeit selbst: “Schweigsame Medien”, wenn es um ihre eigenen Produktionsverhältnisse geht. Aber dafür gibt es ja den Beueler Extradienst und noch einige wenige weitere angenehme Ausnahmen.
Dieser Text ist vorproduziert. Jetzt, nach dem Schreiben, kümmere ich mich um Lionel Messi. Nicht so klug wie Sócrates, aber viel reicher, mutmasslich gesünder, und mit einem längeren Leben vor sich als jener. Ob er dessen Weisheit erreicht, darf bezweifelt werden, schon weil das Sein das Bewusstsein prägt.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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