Es ist vertrackt. Die “Best of”-Leseempfehlungen werden von den Extradienst-Leser*inne*n gerne genommen. Oft ist der Sachverhalt, auf den die gelobten Texte hinweisen, aber nicht gut sondern furchtbar schlecht. Bei “Harry und Best of 10. Januar 2023” habe ich mir noch mit der Unterscheidung zwischen wichtig und weniger wichtig beholfen. Auf asozialen Netzwerken haben einige schon gebettelt, mal einen Tag nichts über Harald und seine Windsors lesen zu müssen. Müssen sie nicht.
Dass es so unausweichlich penetrierend wirkt, liegt an der Medienmacht des deutschen (!) Bertelsmannkonzerns, der zusammen mit Herrn Windsor an dem Buchverkauf verdienen will. Da gehört die Marktpenetration zum Leistungsangebot. Es gab aber auch Wichtiges: globale Staustatistik, Fahrradkonzernpleite, Datenschutzbeauftragter in der wundersamen Bahn, Schnee- und Gletscherschwund, deutsche Floskeln und Nazis (besonders reiche), Iran im ORF. Und meine Lieblingsentdeckung: Quiet Quitting.
Die derzeitige Spielpause nutzte ich zu einer Analyse des deutschen Profifussball-Business: “Abstieg? – Welche Relevanz wird der Fussball noch haben?” Schon bei der Qatar-WM offenbARTE sich eine deutsche Sonderrolle, die was mit der starken Position der politisierten Fans zu tun hat, und die Herren des Geschäfts sehr schmerzt und nervt.
Roland Appel arbeitet an einem Text über Lützerath. Die Kunst wird sein, eine Ende zu finden. Denn das Thema ist noch lange nicht zuende.
Im “Worst of 11. Januar 2023” geht es nach Mitternacht hier um Krieg, Hitzestress, USA-Reps, Panzer, Informationsverzerrung, gute Vorsätze, Exoplaneten, Autos und Flugzeuge. Darum dieses Mal der Wechsel der Überschrift.
War das ein schöner Nachmittag in Beuel. Damit soll jetzt Schluss sein. Kalt soll es aber erst nächste Woche werden. Was im Rheinland so “kalt” ist.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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