Der zweifellos kompetente Klaus Walter/FR sinniert über die Geschichte des Sexismus im Pop. Er hat freundlicherweise für mich, der ich mich dessen enthalte, auch in rechten Medien rumgelesen, die sich heute ganz furchtbar vom Woke-Popanz unterdrückt fühlen, um sich in ihrem intellektuellen Delirium für Mick Jagger halten zu können. Mick-Jagger-Sein im Porsche, mit ein, zwei jungen Blondinen dabei – das ist der deutsche Männertraum geblieben. Ja, es gibt immer mehr junge Männer, die sich davon abgrenzen – das ist ja die grosse Gefahr für die “JungeFreiheit”.

Lesen Sie hier, es ist es wert: Sexismus in der Popmusik: Wo immer er seinen Hut hinlegt – Freiheit in der Musik ist vor allem die Freiheit des Mannes.”

Die rechten Herrenreiter im Springerkonzern, die sich die Angst vor dem Feminismus vom Leib schreiben, können sich – leider – abregen. Die Macht ist da geblieben, wo sie war. Für die Macht und ihre Ökonomie sind junge Frauen keine Gefahr, sondern Ware. Daran erinnert Karina Urbach/taz mit ihrem durchdachten Hinweis auf die Geschäftsmodelle der Mister Stephen Ward (sein Wikipedia-Eintrag wurde geleert) und Jeffrey Epstein: Ein tiefer Fall kommt selten allein: Mehr als Pool und Wanne – Was haben der Politiker John Profumo und Königsbruder Prinz Andrew gemeinsam? Beiden wurde von einflussreichen Männern junge Mädchen vermittelt.”

Kritisierenswert ist allenfalls ihr auf das Wirkungsfeld des dahinschmilzenden britischen Empire begrenzter Blick, mutmasslich professionell bedingt. Denn der war zumindest bei Mr. Epstein global, mit weit wichtigeren Kunden als Andrew Windsor.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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