mit Update 14.2.
Es macht etwas Mühe, absolute Stimmenzahlen zu finden und zu vergleichen, aber es geht. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl weit im Osten unserer Republik in Berlin, sank gegenüber der annullierten Wahl von 2021 um 12,3%. Sie war seinerzeit durch die Gleichzeitigkeit mit der Bundestagswahl ungewöhnlich hoch. Im Vergleich zur letzten gültigen Wahl in Berlin 2016 sank sie um 3,9%. Hier die absoluten Stimmenveränderungen der Parteien gegenüber der ungültigen Wahl von 2021 (gerundet):
SPD - 111.000 (zu 2016: - 73.000) CDU + 100.000 (zu 2016: +140.000) Grüne - 65.000 (zu 2016: + 31.000) Linke - 71.000 (zu 2016: - 71.000) AfD - 8.000 (zu 2016: - 93.000) FDP - 60.000 (zu 2016: - 40.000)
Per Saldo grob 200.000 Wähler*innen weniger als beim letzten Mal, und 100.000 weniger als beim letzten gültigen Mal. So geht das aus, wenn sich die Beauftragten von Volksentscheiden so viel Zeit damit lassen, ihre Arbeit zu machen. Rund ein Sechstel der beim letzten Mal Wählenden ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das nicht bewährt hat.
Update 14.2.
Was der Demokratie blüht, wenn alle so weitermachen wie bisher, ist in Italien zu sehen: dort gibt es rechte Wahlsiege in der Lombardei und Latium mit Wahlbeteiligungen von 41,7 und 37,2%. So würde auch Donald Trump eine Wiederwahl schaffen. Es sind nicht die bösen, starken unschlagbaren Rechten mit irgendwelchen Superduper-Strategien. Es ist die Rechthaberei und Bündnisunfähigkeit der Linken und Liberalen, die diesen braunen Mist möglich machen. Wenn persönliche Feindschaften und Verbitterung wichtiger werden als materialistische Analysen, organisierte Politik und wenigstens notdürftige PR. Nicht das Volk/die Wähler*innen sind hier der Doofe. Im Gegenteil: sie haben alles begriffen. Aber wer weckt die in der Blase?
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