2. Teil von de Masis Erinnerungen: Wirtschaftskrieg der Geheimdienste
Ich bin sicher, der Kerl wird in Berlin längst als Nervensäge wahrgenommen. Aber was er vorzutragen hat ist beängstigend substanziell. Fabio de Masi/Berliner Zeitung: “Wirecard-Skandal: Der Schatten des Jan Marsalek (Teil 2) – Nach dem ehemaligen Vorstandsmitglied von Wirecard wird international gefahndet. Doch seine Verbindungen zu Geheimdiensten und Militär könnten ihm Schutz bieten.”
Beim von Edward Snowden aufgedeckten NSA-Skandal wurde Angela Merkel mit den Worten zitiert: “Abhören unter Freunden – das geht gar nicht.” Ein kraftvolles Zitat, das ebenso kraftvoll von seiner Folgenlosigkeit dementiert wird.
In de Masis Text faltet sich ein Wirtschaftskrieg angeblich “befreundeter” Geheimdienste auf, der “nebenbei” den Ukrainekrieg in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, als er hierzulande vorzugsweise verkauft wird. Deutsche Geheimdienste gehen dabei – für ihre Geschichte typischerweise – eine besonders unappetitliche Allianz mit ihren österreichischen – bereits FPÖ-inspirierten – Freunden ein. Sollte die AfD also in die Nähe politischer Machthebel kommen, müsste sie gar nicht mehr so viel ändern.
Bis dahin soll der Herr Marsalek, Ex-Strippenzieher von Wirecard “auf der Flucht”, unbedingt da bleiben, wo er ist: “auf der Flucht” – im Nirgendwo. Niemand, den es amtlich angeht, will es wissen, auf keinen Fall.
Letzte Kommentare