So eine WM verursacht Stress in meinem stressfreien Rentnerleben. Tagesabläufe ändern sich fundamental, vor allem morgens. Medienkonsumzeiten werden auf den Kopf gestellt. Fussball erobert sich höhere Aufmerksamkeit. Heute also hat die von Inka Grings trainierte Schweiz den Lampenfieberknoten durchschnitten (2:0). Bei der Schweiz spielt übrigens ein weltweiter Instagram Star, ich kannte sie bislang nicht. Die Spanierinnen haben – ohne ein Dutzend katalanischer Weltklassespielerinnen – ihre Favoritinnenrolle souverän 3:0 bestätigt.

3:0 ist nur ein Tor mehr, als Südafrika unlängst gegen Costa Rica geschossen hat. Dort ist Feuer unterm Dach. Das kann lähmen. Oder motivieren. Nigeria immerhin hat die favorisierten Kanadierinnen schon 0:0 düpiert.

Afrika wird wie immer unterschätzt. auch vom Fussballkenner Andrei S. Markovits/taz: USA gegen Europa bei der WM: Des Fußballs tektonische Platten – Viermal gewannen die US-Frauen die WM. Sie profitieren von einer historischen Entwicklung. Aber kann sich der Soccer weiter gegen Europa behaupten?” Es würde mir besonderen Spass machen, wenn solche Arroganz sportlich widerlegt wird. Andererseits gönne ich insbesondere Megan Rapinoe eine erfolgreiche Titelverteidigung – das könnte noch politisch relevant werden.

Männerfussball gibts auch

Ich habe ihn fast schon vergessen. Zu meiner Überraschung fand ich im Kicker eine interessante lesenswerte Veröffentlichung. Der Jokerkönig der Bundesliga im großen kicker-Gespräch: Petersen im Karriere-Interview: ‘Ich war ein Goldfisch im Haifischbecken’ – Nach über 16 Jahren beendete Nils Petersen (34) im Sommer beim SC Freiburg seine bewegte Karriere voller Tore und Rekorde. Ein Gespräch über Liebe, Flüche, Ellenbogen, den FC Bayern, Saudi-Arabien, die Nationalelf, einen falschen Vornamen, seine Rolle als Edeljoker und eine Zivilklage. “

Männerfussballer mit Verstand sind immer wieder eine schöne Überraschung.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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