In der Berliner Zeitung erschien eine dpa-Meldung von Christoph Driessen, die auf der Ebene der Oberflächenbeschreibung eine weitgehend zutreffende Diagnose wiedergibt: “Krisen: Forscher bescheinigt Deutschen posttraumatische Belastungsstörung – Corona, Krieg, Inflation, Klimawandel: Die Krisen nehmen einfach kein Ende. Ein Sozialforscher attestiert den Deutschen einen Zustand akuter Erschöpfung.” Im Detail wird ein Spin – von dpa? oder von Hurrelmann? oder beiden? – sichtbar, der Teil des Problems ist.
Das benennt im gleichen Medium die kluge Mandy Tröger sehr treffend: “Die AfD und die Ignoranz der Eliten – Die AfD liegt in Umfragen bei 20 Prozent. Wie nimmt man ihr den Schwung? Unsere Kolumnistin meint: Breitere öffentliche Debatten in Medien und Politik helfen.”
Wie wenig “einfach” es ist, “mit Putin (zu) reden”, das analysiert Herbert Wulf, Ex-Chef des Bonner BICC im ipg-journal so richtig wie kompliziert: “Exit-Strategie gesucht – Neben Druck auf Moskau braucht es mehr Diplomatie. Wie kann eine neue europäische Sicherheitspolitik aussehen?” Nichts daran ist einfach, es ist so kompliziert, wie er schreibt. Aber für was wird Politik denn demokratisch gewählt, wenn nicht dafür, diesen Job zu machen, damit alle in Europa überleben?
Ein ähnliches Problem mit dem Mangel an Hoffnung macht sich in der Supermacht China breit: “Jung, qualifiziert, arbeitslos – Die Jugendarbeitslosigkeit in China erreicht ein Rekordhoch. Peking muss handeln, sonst droht politische Instabilität” schreibt ebenfalls im ipg-journal Nancy Quian. Frage an die Marxist*inn*en unter Ihnen: in welchem Stadium ist die VR China denn? Noch “Sozialismus”? Oder schon “Übergang zum Kommunismus”, wie es mal die UdSSR schon gewesen sein will? Oder ganz was Anderes?
Schreibe einen Kommentar