Verletzungsunterbrechung

Von deutscher Medienöffentlichkeit ignoriert – vom Publikum da draussen in der Welt nicht

Zumindest die taz hat eine gute Ausrede: ihre Starspielerin Alina Schwermer ist in Australien, fiel aber durch Verletzung aus. Nun schreibt sie wieder, und zwar so gut, dass mann ihr alles Gute wünschen muss, denn eine bessere Auswertung der Frauen-WM in Australien und Neuseeland habe ich noch nicht gelesen: “Erkenntnisse aus der WM: Ab jetzt alle zusammen – Die Fußball-WM war als eine WM der Stars angekündigt. Doch während Heldinnen oft tragisch ausschieden, kam es zum Triumph des Kollektivs.”

Ihr Kollege, der “lebenslängliche Bayer” (und darum Sechzger-Fan!) Rüttenauer ergänzt die Lehren für den maroden DFB: “Die DFB-Auswahl nach der WM: Keine Breite ohne Spitze – Für den DFB war die Frauenfußball-WM ein Desaster. Doch das große Aufräumen bleibt aus – dabei ist das Nationalteam so wichtig.”

Das deutsche Medien stattdessen alles vollmachen mit Gedöns über intellektuell bescheidene Jungmultimillionäre, das ist eben “the economy, stupid!” Sie haben so viel dafür bezahlt, dass sie sich ausser Hofschranzentum keinen Journalismus mehr leisten können.

Immerhin haben ARD und ZDF die Bilder der WM gekauft, damit wir uns ein eigenes Urteil bilden können. Millionen tun das. Der Fussball der Herren darf neidisch sein. Aber versucht zunehmend verzweifelt, das auf keinen Fall zu zeigen.

Australien wurde soeben mit 0:2 gegen starke Schwedinnen Vierte – sein Team hat damit Geschichte geschrieben. Morgen um 12 ist Finale. Auch dazu hat Alina Schwermer eine substanzielle Meinung. Rudelgucken ist mir nicht bekannt. Die Massen glotzen zuhause.