Sabotage an Verkehrswende / Jemen-Mörder / Niger / Weltbank / Ecuador
Alle Hände voll zu tun habe ich beim Einhalten meiner Mediendiät. Das ständige Umschalten, wenn z.B. ein “FDP-Mittelstandsverein” als Interviewpartner aufgerufen wird – in einem Massenmedium. Das muss mann sich mal vorstellen. “Mittelstand” – das ist doch, wie alle wissen, sowas Ähnliches wie Friedrich Merz. Aber nicht zum Mittagessen. Nicht bei mir.
Es gibt auch Relevantes.
Klima/Verkehr
Wolfgang Pomrehn/telepolis: “Verkehrswende: Große Mehrheit der Deutschen will 29-Euro-Ticket – Energie und Klima – kompakt: Die FDP droht seit Monaten mit Preiserhöhung beim 49-Euro-Ticket. Verbraucherschützer fordern ein Ende des Gezerres. Was den Umstieg auf die Bahn wirklich voranbringen würde.” Keine Kindergrundsicherung. Keine Verkehrswende. Und wofür genau brauchen wir so eine Regierung? Ist das jetzt klassisch deutsch, das 9-/49-Euro-Ticket so zerschiessen zu lassen?
Völkermörder
Thomas Pany/telepolis: “Saudi-Arabien: Himmel für Neymar, Hölle für Migranten, moralisches Dilemma für Biden – Human Rights Watch wirft saudischen Grenzschützern das Töten von Hunderten von Migranten aus Äthiopien vor. Riad investiert Milliarden in einen guten Ruf. Der US-Präsident setzt auf einen Mega-Deal.” Der begrüssenswerte Durchstich dieses Skandalthemas signalisiert eine schwere Krise in den US-amerikanischen Nahostbeziehungen. Das liegt wohl daran, dass der Herr da links auf dem Bild, ein guter Freund unserer Bundesaussenministerin, noch keine realitätstaugliche Strategie gefunden hat. Ein Glück? Oder schade eigentlich?
Niger
Eine wohltuend differenzierte Analyse von Bernard Schmid/telepolis: “Niger-Krise: ‘Dass Afrika russisch wird’ – Geschlossene Meinungsblöcke: Die Retter der Demokratie und die Bejubler der Putschisten. Die Retter verstehen die afrikanische Realität nicht und die anderen werden zu Unterstützern von Prigoschin?” Was kann der Herr Schmid, was all die Anderen nicht können? Oder wollen?
Weltbank
Bundesministerin Svenja Schulze macht im ipg-journal eine inhaltliche Ansage, die sich mutmasslich nur an Fachkreise richtet, aber sehr, sehr viele Millionen Menschen praktisch betreffen dürfte. Denn Svenja ist “Weltbank-Gouverneurin”! “Nichtstun ist teurer – Der Kampf gegen die Klimakrise und andere globale Herausforderungen kostet viel. Um dieses Geld aufzubringen, muss die Weltbank ihren Ansatz ändern.”
Ich kann zwar grundsätzlich folgen. Ein zentraler Punkt stösst mir jedoch unangenehm auf. Ist es nur Diplomatie? Und nötige Beinfreiheit für anstehende Verhandlungen? Denn was “nachhaltig” ist, bleibt offen. So offen wie bei der EU?
Ecuador
Nach dem ersten Wahlgang ein informatives Interview von Alexander Isele/ipg-journal: “‘Ecuador ist zu einem der wichtigsten Exportknotenpunkte von Drogen geworden’ – Wahlen im Schatten der Gewalt: Constantin Groll aus Quito über die Stichwahl um die Präsidentschaft, kriminelle Banden und Erfolge der Umweltbewegung.”
Für die politischen Einschätzungen übernehme ich mangels eigener Kenntnis keine Gewähr. Korrekturen nehme ich gerne entgegen.
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