… das müsst ihr lernen. Es ist guter Stil, möglichst alle so abhängig zu machen, wie von Zigaretten und Drogen. Wer sagt das? Vizepräsident für Finanzen, Michael Roszak bei Google. Er sagt auch gleich, dass wir die Bücher über Marktwirtschaft verbrennen können, weil die Suchwerbung bei Google „eines der weltweit besten Geschäftsmodelle ist, das je geschaffen wurde.“  Findet sich bei Arstechnica.

Selbst Microsoft-Boss Satya Nadella gesteht ein, dass die Suchmaschine Bing trotz KI-Unterstützung weit hinter Google liege. Obwohl Default-Einstellungen der einzige Weg seien, das Nutzerverhalten zu ändern, so Nadella, käme Bing nur auf einen marginalen Marktanteil. Deshalb bot er vor einiger Zeit schon Apple bis zu 15 Milliarden Dollar jährlich, wenn deren Browser (Safari) als Default nicht mehr Google, sondern Bing bieten würde. (Haben sie nicht gemacht, nicht nur weil es Schrott ist, sondern weil sie mit Google kräftig Gewinne machen!) Und selbst der Firefox wird von Google gesponsort, die Default-Suchmaschine dort  … (da kommt ihr nie drauf!) …Google!

Trotz Pleiten, Pech und Pannen verdient Microsoft als Feudalherr aber nicht genug, so Nadella: „Ich war davon überzeugt, dass Windows und Office sehr profitable Geschäfte sind, bis ich die Suche gesehen habe“,  schreibt der STANDARD

Zur Sprache kommen solch feine Details bei einem Verfahren vor dem Justizministerium der Vereinigten Staaten über die Omnipräsenz und das googelsche Monopol im Internet. Die Klageschrift umfasst 64 Seiten, wer es lesen will, klickt hier drauf.

Neben der Suchmaschine betreibt Google eine ganze Reihe von Diensten, denen wir uns umfassend ausliefern müssen, um überhaupt am Internet teilnehmen zu dürfen. Zum Beispiel: Gmail. Das Mailimperium gibt den Takt vor, wer in Ungnade fällt, der darf keine Mails mehr an Google-Accounts verschicken. Das passiert sogar renommierten Medien wie dem Heise-Verlag, der einen ganzen Monat nicht mit dem Imperium kommunizieren durfte und als Spam-Schleuder eingestuft wurde.

Intensiv wird der Gmail-Zwang gepflegt, Android-Fans haben an dieser Stelle sowieso verloren, alle anderen, die Google-Chrome nutzen, landen sehr schnell in der Falle und ein Klick entfernt ist der YouTube-Zugang über ein Gmail-Konto. Damit darf Google ganz offiziell nicht nur sämtlichen Mailverkehr lesen, sondern auch alle anderen Aktivitäten aufzeichnen – und, und – äh, für seine Zwecke auswerten? Bei der Gelegenheit wandern auch Kalender und Adressbuch gleich zu,… (da kommt ihr nie drauf!) …Google!

Die Standortdaten, Merkmal aller privaten und beruflichen Aktivitäten kommt unter Androiden sowieso rüber, wer sich wehrt, der ruft über den Browser schnell Google-Maps auf, erledigt. Und wer das nicht macht, aufgrund der Kenntnis von Alternativen, dem geben irgendwelche Apps (auch auf iOS), denen ich die Erlaubnis gegeben habe, das zu tun… (da kommt ihr nie drauf!) …  zu Google.

Nicht nur Google-Translate, Google-Drive oder Google-Earth runden das Bild ab, daneben gibt es unzählige Seiten, die zur Anmeldung über das Google-Konto aufrufen, ein Klick und ich bin drin. Google hat ja schon alles.

Dennoch gibt es Verweigerer, die weder ein Gmail-Konto haben, noch Google als Suchmaschine verwenden und sich niemals auf YouTube rumtreiben. Was ist mit diesen armen Seelen, die sich nicht von Google verwöhnen lassen dürfen?

Google will doch nur wissen,

  • wer wir sind,
  • was wir tun,
  • welche Interessen wir haben,
  • welche Freunde wir haben,
  • ob wir arbeiten gehen und wenn ja wo,
  • wie viel wir etwa verdienen
  • ob wir vielleicht  Schulden haben

Und ob sich damit etwas anfangen lässt, entscheidet für uns … (da kommt ihr nie drauf!) …  Google!

Gibt es einen gewichtigen Grund, diese Informationen, die mich auszeichnen und kennzeichnen, Google vorzuenthalten? Ich denke: Nein! Es ist eher ein Zeichen meiner persönlichen Ergebenheit, die mir letztlich dient. Ich muss bereit sein, alles zu geben, um digital zu leben.

Was also bleibt Google, wenn andere Mittel versagt haben? Zum Beispiel das Telefonbuch im Internet (DNS = Domain Name System) , damit wird einer schnöden Zahl eine Wortgebung ermöglicht. Also die Anfrage für die Seite „Russia Today” sucht die Telefonnummer in Internet, hier: 87.226.162.216 – ohne Telefonbuch finde ich das nicht.

Es gibt viele Telefonbücher, das größte betreibt, äh … (da kommt ihr nie drauf!) …  Google! Es heißt 8.8.8.8 oder 8.8.4.4, damit landet jede Anfrage von mir (egal mit welcher Suchmaschine) bei… (da kommt ihr nie drauf!) …  Google! (Naja, wenn Google „Russia Today” nicht mag, dann kommt da eben nix, das ist keine Zensur, das schützt uns proaktiv vor Fehlinformationen.)

Und was passiert, wenn das auch versagt? Kein Problem, da gibt es das CDN, das heißt so viel wie Content Delivery Network, wabert wie so viele Cloudgeschichten um die Welt. Da werden (zum Beispiel) die Buchstaben, die du, lieber Leser oder sehr verehrte Leserin, hier auf dem Bildschirm siehst, zwischengelagert. Also wenn der Server, den wir aufrufen, die Buchstaben (Fonts) nicht mitbringt, dann werden sie von einem CDN uns auf den Bildschirm gezaubert.

Google hat ganz viele von diesen Buchstaben gesammelt und verteilt sie, an jeden, der sie haben will. Rufe ich eine Webseite auf, dann braucht der Browser die Buchstaben, fehlt da was, ist gerne Google zu Stelle und liefert aus, was gesucht wird. Damit kommt zusammen, was zusammen gehört: der Aufruf den ich mache und die Webseite, die ich haben will. Und wo landet das alles? … (da kommt ihr nie drauf!) …  Google!

Das waren nur Beispiele, es gibt noch viel mehr, was sich zusammen führen lässt, ob mit „google-ads“ oder „google-analytics“ geben unsere Webseitenbetreiber alles in höchster Detailfülle heraus.

Suche, E-Mail und alle Webaktivitäten in einer Hand, ein undurchsichtiges Monopol, dem sich alle gerne bedienen, weil sie nur darüber überhaupt in der (Internet-)Welt ein Gesicht bekommen. Ob Amazon, Facebook, Microsoft, Apple – alle werden nur über Google mit ihren Diensten gesucht und gefunden.

Doch nicht irgendwie, sondern personifiziert, kanalisiert und kapitalisiert durch … (da kommt ihr nie drauf!) …  Google!

Damit das alles immer perfekter gelingt, kann der KI von Google (BARD) gleich noch mehr mitgeteilt werden, damit nichts mehr dem Giganten verschlossen bleibt, gibt es nun Bard-Memory, natürlich von … (da kommt ihr nie drauf!) …  Google!

Neben den Feudalherren im Internet, die ungehindert alles abgreifen, nimmt sich Google aus, wie ein Mafia-Boss, der eine Abhängigkeit schafft – hatten wir schon – wie mit Drogen oder Zigaretten.

Während die Älteren noch jammern können, weil sie dem Feudalherren dienen müssen, sind die Jüngeren bereits so weit, dass sie es mit einer Selbstverständlichkeit hinnehmen, wie die Korruption in Staaten wie Russland oder der Ukraine.

Unkompliziert anfixen und totale Abhängigkeiten schaffen, das gelingt besonders effizient bei Kindern und Jugendlichen. Da hätten wir – und das ist der wichtigste Schlüssel – die Dealer, das sind die Sklaven der Feudalherren, die tun müssen, was ihnen aufgetragen wird, also Politiker und leitende Spitzenbeamte.

Und am Ende der Kette: Lehrer. Bar jeden digitalen Umweltbewusstseins machen sie Kinder zu digitalen Junkies und von Google-Drogen abhängig.

Das gelingt geradezu perfekt mit dem Tross willenloser Zombies, äh, Lehrkräften, sagt Tim Engartner (Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften) mit folgenden Worten: „Nicht nur greift beinahe die Hälfte der deutschen Schülerinnen und Schüler auf YouTube als digitales Leitmedium zu. Die Videoplattform kann für schulisches Lernen eine Nutzungsquote von 86 Prozent vorweisen.“

Und weiter: „In der »Google Zukunftswerkstatt für Lehrkräfte« werden neben Lehrvideos und Schulungen zusätzlich Unterrichtsmaterialien – wie beispielsweise die »App Camps« für Medienkompetenz, die für den Einsatz ab der dritten Jahrgangsstufe empfohlen werden – unentgeltlich angeboten.“

Wenn für unsere Drogendealer (=Lehrpersonal) sogar die Schulungen umsonst sind, dann können wir zwar als Amtssprache „Deutsch“ behalten, aber Default besser „english“ voreinstellen.

Mit stumpfen Dolchen stochert die EU an Google herum, um deren Omnipräsenz zu schwächen, die erfinden eben einen neuen Dienst, bei dem wieder alles greift, wie schon erwähnt zum Beispiel Google-Bard-Memory

Nancy Faesers Chatkontrolle, mit dem der letzte Rest an Privatsphäre ausgelöscht wird, ist harmlos gegen das, was Google von uns weiß. Unsere staatlichen Dienste müssten nur Google fragen. Google kennt zwar nicht immer den Inhalt der Kommunikation, kann aber – angereichert mit ein wenig KI – vorhersagen, welcher Grundschüler morgen zum Päderasten wird.

Diese Allmacht ist nicht beängstigend, sondern unsere Zukunft. So lässt sich absehen, wer sich nicht googlekonform verhalten wird und wo frühzeitig Nachschulungen bzw. Umerziehungsmaßnahmen notwendig werden. Dabei geht es nicht um politisch korrekte oder gar moralische Werte, sondern darum, dass der Geldfluss keinesfalls behindert werden darf.

Da wir daran nichts ändern können, wir ja sowieso nichts zu verstecken haben und ein bissel Werbung nicht als störend empfunden wird, müssen wir nichts tun – und die Kinder lernen: „We’re Only in It for the Money“

– Hey Chris – and what the hell if the data gets into the wrong hands? z.B. im 1. Revier der Frankfurter Polizei, bei Russen, bei den Chinesen, beim Verfassungsschutz, der CIA?

– Nix!

– „We’re Only in It for the Money“

 

PS:

Das sind keine Übertreibungen und es handelt sich auch nicht um Satire.

Über Christian Wolf:

Christian Wolf (M.A.) ist Autor, Filmschaffender, Medienberater, ext. Datenschutzbeauftragter. Geisteswissenschaftliches Studium (Publizistik, Kulturanthropologie, Geographie), freie Tätigkeiten Fernsehen (RTL, WDR etc.) mit Abstechern in Krisengebiete, Bundestag Bonn und Berlin, Dozent DW Berlin (FS), Industriefilme (Würth, Aral u.v.m), wissenschaftliche und künstlerische Filmprojekte, Projekte zur Netzwerksicherheit, Cloudlösungen. Keine Internetpräsenz, ein Bug? Nein, Feature. (Digtalpurist)