Der formidable Georg Seeßlen/Jungle World meditiert über “Der Geheimagent ist das aufregende Pendant zum spießigen Kleinbürger: Reaktionäre Helden – Der Geheimagent ist das Gegenbild des biederen Kleinbürgers und ist diesem doch allzu ähnlich. In der Figur des verbeamteten Spions steckt das in einer verdorbenen Welt spielende Kind, das entdecken muss, lediglich gespielt worden zu sein.”
Das ist mir dann doch Anlass, Sie auf eine mich enttäuschende französische Agenten-Miniserie hinzuweisen, die jede Menge dieser Klischees enthält, darum recht berechenbar erzählt ist, und lediglich mit einer akzeptablen Schlusspoite aufwartet: “Machenschaften im Untergrund – Droht Frankreich kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA ein Anschlag mit Chemiewaffen? Undercover-Agent Karim soll mehr über einen gewissen Nasser Delil herausfinden, den man mit den Fässern in Verbindung bringt … – Doppeldeutigkeiten, Misstrauen und die Frage nach wahrer Unschuld ziehen sich durch alle vier Episoden der Miniserie (2023).” Arte, halbes Jahr bis 13.9. verfügbar.
Filmisch und erzählerisch um Klassen besser “Tokyo Vice”, verfügbar bis 22.4. (= einen Monat verlängert), hier bereits kurz von mir rezensiert.
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